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Dreißigjähriger Krieg

  • „Der Galgenbaum“, aus dem 18-teiligen Radierzyklus „Die großen Schrecken des Krieges“ (Les Grandes Misères de la guerre), nach Jacques Callot (1632)

     

    „Der Galgenbaum“, aus dem 18-teiligen Radierzyklus „Die großen Schrecken des Krieges“ (Les Grandes Misères de la guerre), nach Jacques Callot (1632)

  • Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein, böhmischer General im Dienste Ferdinand II.

     

    Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein, böhmischer General im Dienste Ferdinand II.

  • Anton Reichsfreiherr von Weveld, Generalfeldmarschall im Dreißigjährigen Krieg

     

    Anton Reichsfreiherr von Weveld, Generalfeldmarschall im Dreißigjährigen Krieg

  • Belagerung von Bautzen im September 1620

     

    Belagerung von Bautzen im September 1620

  • Carl Gustaf Wrangel (1613-1676)

    Carl Gustaf Wrangel (1613-1676)
    Gemälde von Matthäus Merian dem Jüngeren
     
    via Wikipedia Commons
  • Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel umgeben von westfälischen Städteansichten

     

    Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel umgeben von westfälischen Städteansichten

  • David Klöcker Ehrenstrahl - Per Jönsson Stålhammar

     

    David Klöcker Ehrenstrahl - Per Jönsson Stålhammar

  • Der schwedische Feldmarschall Hans Christoff Königsmarck

     

    Der schwedische Feldmarschall Hans Christoff Königsmarck

  • Die Magdeburger Hochzeit, 1631

     

    Die Magdeburger Hochzeit, 1631

  • General-Feldmarschall Ernst Albrecht von Eberstein, 1605-1676

     

    General-Feldmarschall Ernst Albrecht von Eberstein, 1605-1676

  • Georg Pachmann - Kaiser Ferdinand II.

     

    Georg Pachmann - Kaiser Ferdinand II.

  • Gustav II. Adolf von Schweden

     

    Gustav II. Adolf von Schweden

  • Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632)

     

    Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632)

  • Hans Jakob Christoph von Grimmelshausen

    Hans Jakob Christoph von Grimmelshausen

     

    Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen 240geb. um 1623 in Gelnhausen, † 17. August 1676 in Renchen

    war ein deutscher Schriftsteller. Mit seinem Hauptwerk, dem Simplicissimus schuf er den ersten barocken Roman in deutscher Sprache, der als umfassendstes Dokument des Dreißigjährigen Krieges überragende Bedeutung hat.

     Er stammt aus einer adeligen, später verarmten und verbürgerten Familie, die im 16. Jahrhundert ihren Stammsitz an der Werra aufgab, um sich im protestantischen Gelnhausen (Hessen) nieder zu lassen.

    Hans Jakobs Vater stirbt früh, seine Mutter heiratet erneut und folgt ihrem Mann nach Frankfurt.

    Hans Jakob wächst bei seinem Großvater, einem Bäcker auf, der seinen Adelstitel abgelegt hat und sich einfach Christoph nennt.

    Bis 1634 kann er die Lateinschule besuchen.

    In diesem Jahr kommt der Dreißigjährige Krieg nach Gelnhausen. Die katholische Liga brandschatzt die Region. Hans Jakob kann in die Festung  Hanau flüchten, fällt jedoch den kaiserlichen Truppen in die Hände. [1]

    So erlebt er schon als Zehnjähriger, als Troßbube, die Schrecken des Krieges, nimmt an der blutigen Schlacht bei Wittstock teil und kommt 1639 mit dem Leibdragonerregiment des General Götz nach Baden um das von den Schweden belagerte Breisach zu entsetzen.

    In Offenburg war er Musketier beim Oberstleutnant Hans Reinhard von Schauenburg. Den Schauenburgern diente er später als Schreiber und Sekretär. [2]

    Als dann endlich Frieden war, heiratete Hans Jakob  nach katholischem Ritus die einundzwanzigjährige Catharina Henninger, Tochter eines angesehenen Leutnants im Schauenburgischen Regiment.

    Mit ihr hatte er zehn Kinder.

    Er wurde Verwalter der Schauenburgischen Familiengüter in Gaisbach (bei Oberkirch) in der Ortenau.

    Über den Straßburger Arzt Johannes Küeffer lernt er den Bischof von Straßburg kennen, der ihn 1667 zum Schultheis (Ortsvorsteher, Gerichtsverwalter und Steuereinzieher) von Renchen (bei Oberkirch) macht. [2]

    Nun endlich hat Hans Jakob Christoph, der sich seit seiner Heirat wieder Hans Jakob Christoph von Grimmelshausen nennt, ein geregeltes Auskommen und vor allem Muße.

    Alle seine Romane schreibt und publiziert er in den letzten zehn Jahren seines Lebens.

    Der abenteuerliche Simplicissimus-1 2401668 erscheint, bei dem Nürnberger Verleger Wolff Eberhard Feißecker einer der ersten Bestseller im deutschen Raum, Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch, unter seinem anagrammatischen Namen GERMAN SCHLEIFHEIM von Sulsfort.

    Er veröffentlicht in rascher Folge das sechste Buch zum Simplicissimus und weitere Romane und Erzählungen.

    Hans Jakob Christoph von Grimmelshausen stirbt, noch nicht einmal fünfundfünfzig Jahre alt,  am 17. August 1676 in Renchen.

    Durch seine Kriegserfahrungen ist ihm keine Grausamkeit, keine Rohheit fremd.

    Er raubt, betrügt, hurt und mordet wie andere auch in dieser aus den Fugen geratenen Zeit.

    Aber er beobachtet sich und sehnt sich nach einer besseren Welt.

    Die Erzählung ist keine Abenteuergeschichte, sondern ein sich entwickelnder Reifeprozess des Protagonisten in seiner Welt.

    Und über die sagt er:

    „Adieu Welt! Denn bei dir ist nichts Beständiges. Die hohen Türme werden vom Blitz erschlagen, die Mühlen vom Wasser hinweggeführt; das Holz wird von den Würmern, das Korn von Mäusen, die Früchte von Raupen und die Kleider von Schaben gefressen; das Vieh verdirbt vor Alter und der arme Mensch vor Krankheit.“

    Simplicius trifft im Wald auf ein Bildnis des Gottes Baldanders. Der hat ihn geformt:

    Bald groß, bald klein, bald reich bald arm, bald hoch bald nieder, bald lustig bald traurig, bald bös bald gut und in Summa bald so und bald anders.“

    Der Ich-Erzähler wächst im Spessart auf einem Bauernhof auf.

    Er weiß nicht wie er heißt oder wo er herkommt.

    Ein Söldnertrupp  brandschatzt das Gehöft. Der Bub flieht in den Wald und findet einen Einsiedler, der ihn Simplicius nennt und unterrichtet.

    Der Einsiedler stirbt und er wandert fort.

    Die Schweden fangen ihn, dort wird er Hofnarr.

    Dann macht der Sohn des Einsiedlers Karriere, wird der berühmte Jäger von Soest, und sogar reich.

    Er heiratet, verliert sein Vermögen und geht nach Frankreich. Die Damen von Paris erwarten ihn.

    Er hat Pocken, sinkt zum Landstreicher und wird wieder Soldat.

    Er trifft seinen Freund Ulrich Herzbruder und sie beschließen eine Wallfahrt nach Maria Einsiedeln zu unternehmen.

    Simplex heiratet und wird Bauer.

    Er wandert zum Mummelsee, wirft Steine ins Wasser um die dortigen Geister zu rufen. Die  erscheinen und geleiten ihn in phantastische Unterwasserwelten, die miteinander verbunden, bis ins Zentrum der Erde führen.

    Zum Abschied schenkt ihm der König der Sylphen einen Stein der, wenn man ihn auf den Boden legt, eine Mineralquelle hervorsprudeln lässt.

    Beim Weg nach Hause verirrt er sich und trifft Harz- und Holzmacher die ihn argwöhnisch beäugen. Derart abgelenkt, legt er sich hin und denkt nicht mehr an seinen magischen Stein. Alsbald sprudelt eine Heilquelle an seinem Schlafplatz hervor. Enttäuscht und mit „nichts als müde Bein und den Hergang vor den Hingang“ kehrt er zu seinem Bauernhof zurück.

    Als seine Frau stirbt, zieht er nach Russland und Asien und kehrt wieder zurück, um Einsiedler auf einer Schwarzwaldhöhe zu werden.

    Damit endet das fünfte Buch

    Aber diese Behaglichkeit bekommt ihm nicht und so reist er über Italien ins Heilige Land, wird überfallen, als Sklave verkauft und rettet sich in eine Robinsonade.

    Clemens Brentano nennt den Simplicissimus einen der vortrefflichsten Bücher.

    Es hat mir so wollen behagen, Mit Lachen die Wahrheit zu sagen.
    'Simplicius Simplicissimus'

    Quellen:

    [1] Brockhaus Konversations-Lexikon, Neue Revidierte Jubiläums-Ausgabe, Achter Band, 1903

    [2] Emil Ermatinger, Der abenteuerliche SIMPLICIUS SIMPLICISSIMUS, Kiepenheuer & Witsch Köln Berlin, 1968

    Willi Andreas Weishaupt 2014

    Ausflug zum Mummelsee

  • Heidelberg während des Dreißigjährigen Krieges

     

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    Heidelberg während des Dreißigjährigen Krieges

  • Herman von Wrangel (1585–1643)

     

    Herman von Wrangel (1585–1643)

  • Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (Gemälde von Paulus Moreelse, 1619)

     

    Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (Gemälde von Paulus Moreelse, 1619)

  • Jan Baptista Floris - Johann Maximilian von Lamberg (1608-1682)

     

    Jan Baptista Floris - Johann Maximilian von Lamberg (1608-1682)

  • Johann T’Serclaes von Tilly

     

    Johann T’Serclaes von Tilly

  • Johann von Werth (1590/91–1652)

     

    Johann von Werth (1590/91–1652)

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