Baden Geotouren                                                                   

Geschichte

  • Abteikirche Schwarzach

    Abteikirche Schwarzach
     
     
    Pfeiler R

     

     

     Das Kloster Schwarzach war ursprünglich ein Nonnenkloster und wird Anfang des 9.Jahrhunderts zum ersten Mal unter dem Namen „Monasterium Suarzaha“ urkundlich erwähnt.

    Zu dieser Zeit gehörte es schon zu den vom Wanderprediger Pirmin zusammengefassten, bzw. neu gegründeten oberrheinischen Benediktinerklöstern.

    Das Münster in Schwarzach ist der einzige Backsteingroßbau der Romanik am  Oberrhein.

     

    Aussenansicht


    Ab 960 besaß die Abtei bereits weitläufige Güter im Elsass. Eine Generation später kann an der Römerstraße, in Höhe der Rheinfähre, ein Markt mit Münzrecht nachgewiesen werden. 

    Die Blütezeit des Klosters erlosch, als das Lehen von Straßburg nach Speyer übertragen wurde und gedieh und wuchs erst wieder in Folge der cluniazensischen Klosterreform.

    Der Kirchenbau, den wir heute sehen, „ist völlig von den Baugewohnheiten der durch die(se) Reform der zusammengefassten Klöster bestimmt.... Noch nach mehr als 200 Jahren ist hier das in Burgund, für den 2. Bau von Cluny, geschaffene Grundrißschema verbindlich geworden.“ 

     

    Cluny A                        Modell

     

    Die zweite wichtige Bauphase mit Errichtung des Konvents und Kreuzgangs, wird auf Mitte des 13.Jahrhunderts datiert.

    Die Fertigstellung der Kirche erfolgte erst 1302 mit der Altarweihe.

     Im 17. Jahrhundert wurden sämtliche Konvent- und Wirtschaftsgebäude neu errichtet.

    Im 18. Jahrhundert veränderte der Baumeister Peter Thumb die Anlage nach dem barocken Stil seiner Zeit.

    Im Zuge der Säkularisierung wurden die meisten der Barockbauten wieder abgerissen. Das Münster wird Pfarrkirche der Gemeinde.

    Unglückliche Restaurierungsversuche im 19.Jahrhundert wurden durch die grundlegenden Arbeiten von Prof. Arnold Tschira behoben.

    Durch den fast vollständigen Neubau der Seitenschiffe, sowie der Erneuerung der mittelalterlichen Farbgebung, hat die Kirche viel von ihrer ursprünglichen Ausdruckskraft zurückerhalten.


    Tag mit Mauer                   


    Wie alle damaligen Bauten besteht das Quaderwerk der Kirche aus rotem Sandstein. Die dazwischenliegenden Mauern bestehen jedoch aus relativ großen Backsteinformaten.

     

    Backsteinbogen

     

    Die Kenntnis der Backsteintechnik gelangte Mitte des 12. Jahrhunderts von Oberitalien aus nach Deutschland. Zuerst wurden die flachen Grünlinge noch direkt aus dem Lehm herausgeschnitten, doch bald entwickelte man Holzkästen, in die man den Lehm strich. Mit profilierten Hölzern variierte man Form und Struktur der Quadersteine. 

    Das "Schwarzacher Knöpfchen" ist die älteste datierbare Glasmalerei am Oberrhein, um 1000, Fundort Nordquerhaus Kirche.

     

     Schwarzacher Köpfle


    Literatur

    Abteikirche Schwarzach, Grosse Baudenkmäler Heft 237, Deutscher Kunstverlag München Berlin 1973
    Institut für Baugeschichte, Karlsruhe
    Gottfried Kiesow, Wege zur Backsteingotik, MONUMENTE Publikationen, S.10, ebd.

     

    Bildnachweis

    Baden-GEO-Touren
    Abteikirche Schwarzach
    Badisches Landesmuseum Karlsruhe

     

    Willi Andreas Weishaupt 2014
    © Baden-GEO-Touren
     

    Schwarzacher...
    Schwarzacher...
    Schwarzacher...
    Schwarzacher...
    Schwarzacher...
    Schwarzacher...
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    Schwarzacher...
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    Schwarzacher...

  • Adolphine Herpp

    Adolphine Herpp

     

    Adolphine Herpp 400geb. am 24. April 1845 in Rastatt, † 8. Januar 1923 in Baden-Baden

    war eine Künstlerin des 19. Jahrhunderts.

     

     Adolphine’s Mutter Sophia Franziska Zwiebelhofer war in erster Ehe mit Friedrich Dell verheiratet. Der starb 1827.

    Acht Jahre später heiratete sie Bernhard Joseph Valentin Herpp, einen Kreisregierungsrevisor * aus Gengenbach.
    Drei Kinder hatte sie aus ihrer ersten Ehe, vier mit Bernhard Herpp und die jüngste Tochter aus dieser zweiten Ehe war Adolphine.

    Die Familie Herpp war wohlhabend.

    Nur aus diesem Grund ließ sich Adolphines Traum Künstlerin zu werden, erfüllen.

     

    Marktplatz 400

    A. Herpp, Ansicht des hinteren Marktplatzes in Baden-Baden, 1863


    Bis Ende des 19. Jahrhunderts konnten Frauen keine anerkannte künstlerische Ausbildung erlangen, der Zugang zu den Akademien blieb ihnen verwehrt.
    Die „Dilettantinnen“, wie sie damals genannt wurden, waren auf privaten Unterricht angewiesen.

    Bei J.W. Schirmer, Gründungsdirektor der badischen Kunstschule in Karlsruhe, erhält sie ab 1862 Unterricht in Landschafts- und Ölmalerei.

     

     JulieKnoderer1885

    Julie Knoderer, A.Herpp blättert in der Skizzenmappe von J.Knoderer, 1885

     

    Als dieser Ende 1863 starb, wurde sie vier Jahre lang von Karl Roux, ein Schüler Schirmers unterrichtet.
    Als Karl Roux nach München ging, folgte ihm Adolphine Herpp ein Jahr später nach.

    In München wurde zu dieser Zeit eine „weibliche Kunstschule“ mit finanzieller Unterstützung von Ludwig II. gegründet.

    Frauen konnten nur das Lehrfach „Zeichenunterricht“ belegen. Es ist anzunehmen, dass Adolphine Herpp in der Kunstschule eingeschrieben war, da sie die Aktklasse von Wilhelm von Lindenschmit besuchte, in damaliger Zeit für Frauen eigentlich ein Tabu.
    Eine Zeitgenossin Adolphines schrieb über diese Zeit (1872) in ihren Memoiren: „Wir Frauen durften nicht Akt zeichnen. Es war ausdrücklich verboten. Als wir es wenigstens für den weiblichen Akt durchsetzten,...(wurden wir gebeten)......, strengstes Geheimnis zu wahren.“

    Adolphine Herpp war zu dieser Zeit sicherlich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere als Malerin. Ab 1866 stellt sie regelmäßig im Kunstverein Baden-Baden** ihre Bilder aus.

     

    Selbstbilnis Adolphie Herpp 300

    Selbstbildnis, um 1870

     

     Einige Jahre später hingen ihre Bilder neben den Gemälden ihrer Lehrmeister in den Ausstellungen.

     

     Blick auf den Marktplatz und die Stiftskirche 500

    A. Herpp, Blick auf den Marktplatz und die Stiftskirche in Baden-Baden

     

    Aber sie ließen sich nicht gut verkaufen.

    Adolphine bat Friedrich I. von Baden um ein Stipendium.

     

    HerppFamilie

     August Bootz, Kinderbildnis der Familie Herpp, Detail Rosa Herpp, 1842

     

    Nach ihrem erfolgreichen Examensabschluss zog sie von München nach Baden-Baden.

    Um 1870 wird sie Zeichen- (Neben-) Lehrerin an der höheren Töchterschule.
    Nach sechs Jahren wird ihr ohne Angaben von Gründen gekündigt. Ihre Stelle erhält ein Mann, ein Hauptlehrer.

    Adolphine Herpp zieht sich mehr und mehr aus dem gesellschaftlichen Leben zurück.

    Mit vierundsiebzig schreibt sie ihr erstes Testament und will ihr gesamtes künstlerisches Erbe ihrem Geburtsort Rastatt vermachen. Doch die Stadt lehnt ab. Adolphine bietet es Baden-Baden, Gernsbach und anderen Städten an, alle lehnen ab. Letztendlich vermacht sie ihr Vermächtnis dem „Ersten Deutschen Reichswaisenhaus in Lahr“ (im Breisgau).

    An einem kalten Januarmorgen des Jahres 1923 starb Adolphine Herpp.
    Nach ihrem testamentarischen Wunsch gab es keine Todesanzeige und keinen Nekroleg.

    Wäre Adolphine ein Adolph, würde diese Vita wahrscheinlich von einem großen, berühmten Künstler erzählen.
    Aber da Adolphine kein Adolph war, endet diese Vita mit der Laudatio auf eine große Künstlerin, die in Vergessenheit geriet.

     

    A. Herpp Gedenktafel

     

    * Zehn Kreisregierungen ersetzten 1809 die drei Provinzen in Baden.


    Die Kreisregierungen waren für alle zur Staatsverwaltung gehörigen Sachgebiete verantwortlich: Aufsicht über die Ämter (Bezirksämter), Aufsicht über den größten Teil der Lokal- und Bezirksstiftungen, Indigenatserteilung (Heimatrecht), Gewerbekonzessionen, Dienst- und Strafpolizei und andere.


    Die Kreisregierungen wurden 1810 auf neun, 1819 auf sechs und schließlich 1932 auf vier reduziert. Die vier Kreisregierungen waren von 1832 bis zu ihrer Abschaffung 1864: Seekreis (Konstanz), Oberrheinkreis (Freiburg im Breisgau), Mittelrheinkreis (Rastatt, ab 1847 Karlsruhe) und Unterrheinkreis (Mannheim).


    Ab 1864 wurden die Kreisregierungen durch die Landeskommissärbezirke ersetzt. Quelle: Wikipedia 14012015


    ** Der Kunstverein Baden-Baden entstand, weil Friedrich I. von Baden „den Wunsch hegte, es möchte sich in Baden-Baden ein Kunstverein bilden.“ Der Großherzog ließ zu „diesem schönen Zwecke (ein) entsprechendes Gebäude herstellen.“

     


    Literatur:
    Adolphine Herpp - zur Ausstellung in den Stadtmuseen Rastatt und Baden-Baden, Stadt Rastatt 1996
    Philippine Wolff-Arndt, Wir Frauen von einst, München 1929

    Bildnachweis:
    Stadtmuseum Rastatt
    Stadtmuseum Baden-Baden

     

    Willi Andreas Weishaupt
    © Baden-GEO-Touren
     
     
  • An die badischen Soldaten 1918

    An die badischen Soldaten 16.11.1918

     

  • Anna Weinhag

    Hexenverfolgung in Baden

    Geschichte der Anna Weinhag

     

    Anna war eine tapfere und mutige Bürgerin der Stadt Baden-Baden.

    Am Neujahrstag des Jahres 1600 stapfte Anna im Schnee durch die Altstadt von Baden-Baden.
    Anna war Gewürzkrämerin und auf dem Weg zu ihrem beliebten Laden.
    Was das neue Jahr wohl bringen würde?

    Anna machte sich keine Illusionen. Die Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten würde weitergehen, der Schrecken bleiben.
    Anna schaute zum „Neuen Schloss“ hinauf. Dort hatte die Familie zusammen mit der protestantischen Gemeinde Weihnachten gefeiert, eine eigene Kirche hatten die „Lutheraner“ noch nicht.
    Anna fror. Es war bitterkalt. Verwandte hatten ihr erzählt, dass der Bodensee wieder zugefroren sei.
    Sie seufzte und ging weiter. Gott sei Dank wusste keiner was die Zukunft bringen würde, dachte sie.

    Heute kennen wir Anna Weinhags Zukunft und ihren weiteren Lebensweg.

    Sie sollte erleben, wie schon im Februar der ehemalige Dominikanermönch, Philosoph und Astronom  Giordano Bruno zum Tode verurteilt  wurde.

    Der Familie ging es unter der Herrschaft des protestantischen Markgrafen Georg Friedrich (1) einigermaßen gut. Hans, Annas Mann, wurde Ratsherr.

    Georg Friedrich von Baden-Durlach
    via Wikipedia Commons

    Die Stadt unterstützte ihren Markgrafen auch finanziell.
    Bei dem Geschäftsmann und Vorsitzenden der Murgschiffer Jakob Kast lieh sich Georg Friedrich 27.000 Gulden für die die Stadt Baden-Baden bürgte. Die Stadt selbst gab ihm noch ein unverzinsliches Darlehen (1611). Auch mit diesem Geld rüstete der Markgraf seine Armee auf.

    Katholische Liga gegen Protestantische Union – dieser Stellvertreterkrieg fand  hauptsächlich im Badischen Land sehr zum Nachteil der dortigen Bevölkerung statt.

    In Wimpfen (1622) entschied sich auch Annas Schicksal, der Markgraf unterlag in der Schlacht und Wilhelm I. wurde sein Nachfolger.

    Markgraf Wilhelm I.
    via Wikipedia Commons

    Der setzte eine brutale Rekatholisierung durch und holte die Jesuiten nach Baden-Baden. Fronapfel nach Ettlingen und Philipp Zinner nach Baden-Baden. Die Ordensregeln der Jesuiten schrieben für ein Kolleg mindestens 30 Mitglieder und ein Grundkapital von 60.000 Gulden vor. Das Jesuitenkolleg in Baden-Baden finanzierte sich durch dingliche Rechte (Berechtigung zum Einzug vom Zehnten, Grund- und Pachtzinsen) und vor allem durch Immobilienbesitz. Zwischen Ötigheim und Ottersweier besaßen sie bereits drei Mühlen, sowie Hof- und Weingüter auf ca. 250 Hektar. Mit dem Weinverkauf wurden satte Gewinne erzielt.  Ebenso mit der Hexenverfolgung. Jesuiten betreuten die Angeklagten seelsorgerisch, schrieben in Baden-Baden die Prozessprotokolle. Die Angehörigen der Opfer mussten die Prozesskosten bezahlen, viele wurden dadurch gezwungen ihren Grundbesitz an die Jesuiten zu veräußern.   

    Noch nicht mal zwei Jahre im Amt und schon stellt Wilhelm seinen Bürgern von Baden-Baden ein Ultimatum. Katholisch sollen sie werden - oder bis Weihnachten die Stadt verlassen.

    Anna war anderer Meinung, und mit der hielt sie nicht hinter den Berg. Sie schrieb an den Markgrafen und bat ihn diese Entscheidung zurückzunehmen.
    Das war skandalös. Eine Frau, eine „Lutherische“ zudem, kritisiert öffentlich die Entscheidungen des Markgrafen.

    Anna war ein Fall für den markgräflichen Rat Matern Eschbach.

    Nur wenige Monate nach ihrem Brief wurde Anna als Hexe angeklagt.
    Sie seye die gröste hur in Baden, undt darzue ein Hex
    so Eschbach.

    Eine Kronzeugin, Anna Geiger, ebenfalls als Hexe angeklagt, war schnell gefunden. Auf Hexentänzen habe sie die Weinhag gesehen.

    Anna Weinhag wurde noch am selben Tag gefoltert. Vier Tage lang. Durch Aufziehen, durch Anhängen von Gewichtssteinen, durch Beinschrauben wurden ihre Glieder zerquetscht und ihre Gelenke verrenkt. Zwei Tage lang saß sie dann noch auf dem „Wachstuhl“, doch sie legte kein Geständnis ab und nannte keine Namen. Sie musste die Urfehde schwören (Stillschweigen und keine rechtlichen Schritte gegen die Richter, d.h. gegen Eschbach), dann kam sie nach Zahlung der Verfahrenskosten frei, unter Hausarrest.

    Nur Monate später wurde sie erneut angeklagt. Diesmal wurde ihr auch Schadenszauber unterstellt.
    Nach erneuter Folter und einem Tag Wachstuhl wurde sie in den Spitalturm und danach ins Gefängnis verlegt.

    Ihr Mann Hans klagte gegen den Markgrafen vor dem höchsten Gericht des deutschen Reiches, der Reichskammer die, wegen Verfahrensmängel und der überaus harten Folter,  eine Haftaufhebung anordnete.
    Anna wurde aus dem Gefängnis entlassen.

    Wie Dagmar Kicherer schreibt, „war Anna Weinhag das einzige Opfer des Hexenwahns in der Markgrafschaft Baden-Baden, das zwei Prozesse überlebt hat. Und sie gehört zu den wenigen, die sich selbst unter unmenschlichen Qualen ihren Peinigern nicht gebeugt haben“.

    Im Herbst nach ihrer Freilassung verlies Anna Weinhag Baden-Baden.

    Ein Stich von Merian (1643) zeigt uns Baden-Baden zu Zeiten Annas

     via Wikipedia Commons

    (1) In der „Oberbadischen Okkupation“ (1594) besetzten die Verwandten des Hauses Baden-Durlach die Markgrafschaft Baden-Baden ihres Vetters Eduard Fortunat, der die/seine Markgrafschaft Baden-Baden an die Fugger verkaufen wollte, Gold herzustellen versuchte, und auf der Yburg Falschmünzerei betrieb.
    Die Baden-Durlacher beendeten damit auch die katholische Dominanz in der Markgrafschaft Baden-Baden.

     

    Literatur:

    • Dagmar Kicherer, Kleine Geschichte der Stadt Baden-Baden, G.Braun Buchverlag, 2008
    • Gleichstellungsstelle der Stadt Baden-Baden, Zwischen Suppenküche und Allee, Corinna Schneider, Man thue ihr für gott undt aller welt Unrecht, 2012
    • Historisches Museum der Pfalz Speyer, Hexen Mythos und Wirklichkeit, 2009

     

    Willi Andreas Weishaupt 2016
            © Baden-GEO-Touren
     
  • Arthur Grimm

    Arthur Grimm

     

    Arthur Grimm 400geb. 11. Februar 1883 in Mudau, † 23. Februar 1948 in Mudau.

    war Künstler, Maler und Radierer, lebte in Berlin und in Baden-Baden.

     


    Er studierte 1906 – 1913 an der Kunstakademie Karlsruhe bei L. Schmid-Reutte und war Meisterschüler von W. Trübner. Er gründete mit anderen Trübnerschülern die Künstlerkolonie Hollerbach bei Mudau. [2].

    Nach Studienreisen in Deutschland, Italien und Paris, lebte und arbeitete er in Berlin, Karlsruhe,  Baden-Baden und in Mudau.

    Sein einziges, selbst herausgegebenes Buch „Baden Baden in hundert Zeichnungen“ beinhaltet, neben einer Einführung und Sonetten von Reinhold Schneider,  Aquarelle und Radierungen von Baden-Baden und seiner Umgebung, das Leben in Baden-Baden und als dritten Teil die Köpfe und Gestalten der Stadt Baden-Baden.


    [1] Arthur Grimm, Baden Baden in hundert Zeichnungen, Kunstverein Baden-Baden,  Nr.: 172  auf Jan-Wellen-Papier, Union deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart

    [2] Leo Mülfarth, Kleines Lexikon Karlsruher Maler, Badenia Verlag,1987

     

    Willi Andreas Weishaupt 2014

  • Augusta Raurica

    Augusta Raurica

    war eine römische Stadt, die um 200 n.Chr. mehr als 20.000 Einwohner hatte.

    Sie lag nahe am Rhein einige Kilometer östlich von Basel in der heutigen Schweiz (Augst, Aargau).

     

    AR 1 30 v

     

    AR 2 30 n

     

    AR 3 240 n

     

    AR 4 320 n

     

    AR 5 650 n

    alle Schautafeln, Augusta Raurica

     Ehepaar Keramikfigur

     

    Sehr sehenswert, das dortige Römermuseum

     

    Mosaik II R

     

  • Balthasar Gerhardi

    Gestalten der Renaissance

    Balthasar Gerhardi

    Bildnis des Straßburger Johanniterkomturs Balthasar Gerhardi von Hans Baldung, 1528
    via Wikipedia Commons
  • Baudenkmäler der Stadt Baden-Baden

    Baudenkmäler der Stadt Baden-Baden

     

     Ehemalige Tore und Türme der Stadtbefestigung

    Obertor und Ooser Tor 600

     

    Hexenturm 300

    Gernsbacher Tor 300 

     

     

     Stiftskirche

     Stiftskirche Risszeichnung 2 300

     

     

     

    Stifskirche und Antiquitätenhalle 300

     

     

    Neues Schloss

    Neues Schloss Risszeichnung 1 600

     

    Burg Hohenbaden

    Hohenbaden Risszeichnung 700

     

    Kloster Lichtenthal

    Kloster Lichtenthal Rekonstruktion 1775 500

     

    Emil Lacroix, Peter Hirschfeld und Heinrich Niester
    Die Kunstdenkmäler der Stadt Baden-Baden, Verlag C.F.Müller, Karlsruhe, 1942
  • Bernhard II. von Baden

    Bernhard II. von Baden

     geb. 1428 in Baden-Baden, † 15. Juli 1458 in Moncalieri

     

    Die Eltern waren Markgraf Jakob I. von Baden und Katharina von Lothringen.
    Jakob I. verwirklichte die Gründung des Kollegiat-Stifts, betrieb den gotischen Neubau der Stiftskirche und gründete 1426 das Franziskanerkloster Fremersberg.

    Bernhard wurde im Schloss Hohenbaden geboren und wuchs am Hof des Königs René I. d’Anjou in Angers auf. Sein Bruder Karl war mit Katharina von Österreich verheiratet, so hatte Bernhard Zugang zum Wiener Hof und wurde in jungen Jahren persönlicher Gesandter von Friedrich III.

    In seinem Auftrag sollte er auch, nachdem Konstantinopel 1453 von den Türken erobert wurde, in den befreundeten Fürstenhäusern für einen neuen Kreuzzug gegen das osmanische Reich werben. 1458 stirbt er in Moncalieri an der Pest.

    Bernhard II. war tiefreligiös und teilte sein Vermögen mit Anderen (Ein Drittel bekamen die Armen, ein Drittel kirchliche Stiftungen und ein Drittel behielt er für sich).

    Als an seinem Grab in der Marienkirche in Moncalieri sich angebliche Wunderheilungen häuften, wurde er 1769 selig gesprochen.

    Der damalige Markgraf ließ in Rastatt einen Brunnen zum Andenken an die Seligsprechung seines berühmten Vorfahren errichten.

    Willi Andreas Weishaupt 2014

  • Bernsteinkette aus dem Hambacher Forst

    BK 3D

    Römisches Bernsteinkollier aus dem 3. Jahrhundert. Fundort: Hambacher Forst bei Niederzier, Kreis Düren.

    Rheinisches Landesmuseum Bonn. Bild:HOWI-Horsch,Will­­­­­­ly

     

    Während Aktivisten im Hambacher Forst um den Erhalt der Bäume kämpfen, fallen wenige Kilometer entfernt unbeachtet tausende Bäume, um Platz zu machen für Windkraftanlagen.

    Junge und alte Umweltschützer riskieren in diesen Tagen sogar ihre Gesundheit, um den Hambacher Wald vor der Rodung zu retten. RWE will die Bäume fällen, um weiter Braunkohlestrom produzieren zu können.

    Nicht weit entfernt, im Aachener Münsterwald, fielen bereits tausende Bäume. Hier allerdings für klimafreundlichen Strom aus Windkraft - weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit.

    Fußballfeldgroße Brachflächen haben die Kettensägen in den Wald geschlagen, sieben fast 200 Meter hohe Windräder wollen die Aachener Stadtwerke hier errichten. Schon Ende dieses Jahres sollen die ersten fünf Riesenwindmühlen Strom liefern.

    Dabei lebten auch hier bedrohte und geschützte Tiere: Schwarzstorch, Rotmilan, Gelbbauchkröte, Fledermäuse.

              

    Windkraftanlagen in Wäldern: 67 davon gibt es nach Angaben des Landesbetriebs Wald und Holz in NRW bereits - und es werden mehr. Weitere 12 befinden sich im Bau, 79 neue Anlagen sind genehmigt oder beantragt.

    Erstaunlich: Der Investitionsschub für solche Wald-Windparks ist der alten, rot-grünen Landesregierung zu verdanken.

    Klima und Naturschutz seien "angemessen ausgeglichen", wenn Wald für Windkraft geopfert wird, sagt Wibke Brems, energiepolitische Sprecherin der Grünen im Landtag.

    Wald ist offenbar nicht gleich Wald.

     

    Quelle: WDR.de September 2018

  • Bücher auf dem Scheiterhaufen

  • Bundesfestung Rastatt

     
    Plan der Festung aus dem Jahr 1849

    via Wikipedia Commons

  • Burg Eberstein

    Burg Alt-Eberstein

     

    Burg Eberstein (Alt-Eberstein) ist eine Höhenburg der Grafen von Eberstein.

    Dieses schwäbische Adelsgeschlecht residierte vom 11. bis ins 13.Jahrhundert in der Burg und konnte ihr Herrschaftsgebiet bis zur Schauenburg bei Oberkirch ausweiten.

    Im 12. Jahrhundert erhielten sie vom Bistum Speyer einen ausgedehnten Besitz im Murgtal und stifteten daraufhin die Klöster Herrenalb (1148) und Frauenalb (1190).

    Um 1200 hatten sie mehr Einfluss als die Markgrafen von Baden.

    Noch im 13. Jahrhundert gründeten sie mehrere Städte, z.B. Gernsbach und Bretten.

    Jedoch schwanden Macht und Besitz dahin und 1283 verkauften die Ebersteiner die Burg an den Markgrafen von Baden und verlegten ihre Residenz nach Burg Neu-Eberstein, dem heutigen Schloss Eberstein.

    Seit dem 15. Jahrhundert war die Burg unbewohnt und zerfiel, bis im 19. Jahrhundert das romantische Interesse an den Burgen wiedererwachte.

     

    Alt-Eberstein A

     Alt-Eberstein 2 B

     

    Alt-Eberstein 2 300 

     

     

  • Burg Hohenbaden

    Das Alte Schloss Hohenbaden war der Stammsitz der Markgrafen von Baden und damit Namensgeber des Landes Baden.
    Gründer der Dynastie war Hermann I. (1052 – 1074).
    Sein Sohn Hermann II. Markgraf von Limburg nannte sich 1112 erstmals Markgraf von Baden und errichtete auf der Südwestkuppe des Battert die Oberburg.

     

    http://baden-geotouren.com/images/phocagallery/Aussichten/thumbs/phoca_thumb_l_0x0a1260%201280x853.jpg

     

    Bernhard I. von Baden veranlasste am Ende des 14. Jahrhunderts den Bau der gotischen Unterburg, einem noch heute eindrucksvollen Ensemble von Zimmern und Gewölbesälen.

    1479 verlegten die Markgrafen ihren Sitz in das Neue Schloss über dem Florentinerberg.

    Hohenbaden 2 B

    Hohenbaden 3 B

    Windharfe B

      Hohenbaden 4 A

     

    Heute befindet sich im ehemaligen Rittersaal eine von R. Oppermann konzipierte Windharfe.

     

     

     

    Hohenbaden Risszeichnung 700

    Quelle: Emil Lacroix, Peter Hirschfeld und Heinrich Niester: Die Kunstdenkmäler der Stadt Baden-Baden,
    Verlag C.F.Müller, Karlsruhe, 1942

     

  • Carl Gustaf Wrangel (1613-1676)

    Carl Gustaf Wrangel (1613-1676)
    Gemälde von Matthäus Merian dem Jüngeren
     
    via Wikipedia Commons
  • Carl Julius Späth

    Carl Julius Späth

    geb. 12. April 1838 in Steinmauern, † 2. April 1919 in Steinmauern

    war Weber und Uhrmacher, verschroben, genial, Erbauer einer einzigartigen astronomischen Uhr.

    Carl war das erste Kind eines Flachs- und Hanfwebers.
    Die Eltern kamen aus Ottenau, da wo die wilde Murg endet und fanden in Steinmauern (1) ihr neues Zuhause.

    Als er sechs Jahre alt wurde, half er zum ersten Mal seinem Vater am Webstuhl. Von nun an war Weben seine tägliche Arbeit.
    Außer am Sonntag. Da gingen (fast) alle in die neugebaute Kirche und danach trafen sich die Männer im „Schiff“ oder in den Flößer-Wirtschaften „Anker“ und „Sonne“.

    Carl ging zur Schule, arbeitete am Webstuhl, suchte Gold im Rhein, verliebte sich, schnitt Gras für die eigenen Kaninchen und für die Ziege auf den besitzlosen Inseln des Rheins, fing Fische und Krebse und sammelte Weinbergschnecken für die Franzosen. (2)

    Im Revolutionsjahr 1848 flogen Kanonenkugeln über das Dorf.
    Er bestand seine Gesellenprüfung und lernte von seinem Vater nicht nur das Weben, sondern auch vieles über das Uhrmacherhandwerk.
    Carls Vater hatte bereits einen „Zahnstuhl“, eine Drehbank, mit der er Zahnräder herstellen konnte.

    Mit 21 Jahren wird Carl zum Militär einberufen. Er absolviert die Grundausbildung und dient als Bursche bei einem Major in Mannheim.
    Nach dem Militärdienst, zurück in Steinmauern, verlässt er das Elternhaus, geht nach Plittersdorf, kehrt nach Steinmauern zurück, übernimmt nach dem Tod des Vaters dessen Werkstatt und heiratet seine Theresa.

    Die Weber bekamen immer weniger Aufträge. Die Webmaschinen in den Fabriken machten ihnen Konkurrenz.

    Carl baute seine erste Uhr. Eine Pendeluhr - von den Zahnrädern bis zur Mechanik des geschnitzten „Mittagshahns“, vom gemalten Uhrenschild bis zu den Zeigern – sein Werk.
    Er reparierte Uhren, aber davon konnte die vierköpfige Familie nicht leben.

    Er plante eine Uhr mit Uhr-, Schlag- und Spielwerk. In einem Jahr sollte sie fertig sein.
    Was seine Dorfnachbarn nicht erwarteten - und viele ihm auch nicht wünschten - geschah. Carl baute und verkaufte diese Uhr.

    Seine nächste Uhr sollte noch komplexer werden. Tagsüber schloss er sich in seine Werkstatt ein, nachts ging er zur Murg.

    Deutschland wurde Kaiserreich. Carl vermaß den Planetenlauf und die Positionen der Fixsterne.

    Keines seiner Kinder durfte in die Werkstatt, keinem brachte er ein Handwerk bei.  Sein ältester Sohn ging in die Schweiz. Theresa hatte inzwischen sieben Kinder geboren.

    Carl verkauft seine neueste Uhr an den Berliner Hof, der Kaiser hat Carls Pläne für seine große astronomische Uhr, die der bauen will, in den höchsten Tönen gelobt und lässt ihm dafür 300 Mark zukommen.
    Die finanzielle Situation der Familie verbessert sich, Familie Späth kauft Grundstücke für ihre Kinder.

    Eine große astronomische Uhr, wie die in Straßburg will er bauen. (3)

    Er schuf sich Feinde bei seinen seltenen Wirtshausbesuchen. Dort prahlte er, dass der Kaiser seine Uhren verstünde, aber nicht die Dörfler aus Steinmaurern.
    Er bedrohte den Jungendfreund seiner Frau. Im Wirtshaus schrie er ihn an und drohte, ihn zu erschießen, falls er noch einmal einen Fuß über seine Schwelle setzen sollte.
    Carl wurde krankhaft eifersüchtig und Theresa und ihre Kinder hatten darunter zu leiden.
    Er begann Briefe zu schreiben. Briefe, die ihm schaden sollten.

    Ein seriöses Angebot zukünftig in Mainz seine Uhren zu bauen lehnt er ab.
    Er will in seinem Dorf bleiben.

    Aber seine Frau Theresa verklagt er, „wegen Prostitution“, nach zwanzig Ehejahren.
    Theresa wehrt sich, auch mit falschen Behauptungen und erreicht, dass ihr Mann entmündigt wird.
    Carl wird aufgrund Theresas Aussagen verhaftet, landet im Heidelberger Gefängnis und wird erst mal mit einer doppelten Bromidlösung ruhiggestellt.
    Er wird „....als Querulant. Streitsüchtig, aber nicht gefährlich“ eingestuft (4) und nach Illenau verlegt. (5)

    An seine Theresa schreibt er, wie gut es ihm hier gehe. Theresa schildert ihm die Lage der Familie. Sie müssten alle betteln und auch noch die Kosten seiner Haft bezahlen.

    Carl kommt nach Hause.

    Von vielen Menschen seines Heimatdorfes wurde er nicht mit offenen Armen empfangen. Einige hatten sogar gegen seine Entlassung interveniert.
    Carls Familie hatte viele Schulden, auch beim Metzger.
    Der Pfarrer ließ ihn nicht in die Kirche.

    Das Unglück seiner Feinde war sein Glück.

    Das Haus des Metzgers wurde versteigert und der Pfarrer zwangsversetzt.

    Im Mai 1898 vollendete Carl seine große astronomische Uhr. (6)

     

     

     

    Die vielen Besucher, die diesen Tempel der Zeit sehen wollten und nach Steinmauern kamen, machten Meister Späth bekannt und wohlhabend.

    Theresa und ihr Jugendfreund erlebten diese Zeit nicht mehr.
    Carl selbst wurde 80 Jahre alt.

    Seine Uhr, die sich heute im Stadtmuseum in Rastatt befindet ist schon vor langer Zeit stehengeblieben.
    Es fehlt ein genialer Uhrmacher.

    Willi Andreas Weishaupt 2015
    © Baden-GEO-Touren

    1)    In Steinmauern (= schützende Mauern gegen das Hochwasser) mündete die Murg in den Rhein. Das Flößerdorf war ein Waren-Umschlagplatz. Hier wurde das begehrte Holz des Schwarzwalds zu Flößen zusammengestellt und rheinabwärts nach Rotterdam transportiert.
    Und auf den Flößen fuhren die Schwarzwälder mit ihren Träumen den Rhein hinunter. Nach Amerika.

    (2)        Wilderei war verboten, die Wilderer wurden erschossen, oft grausam hingerichtet.
        Fischerei war streng reglementiert.
    Es gab „Herrenfische“ (Lachs, Stör, Karpfen und Wels), die das „niedere Volk“ nicht essen durfte. Vom Fang der erlaubten Fische konnte die jeweilige Herrschaft  noch ein Drittel  bis zur Hälfte für sich einfordern.

    (3)    Die astronomische Uhr im Straßburger Münster wird Carl gründlichst studieren. 1842 hatte sie Schwilgué wieder in Stand gesetzt und erweitert. Sie stellt u.a. Erd- und Mondbahn, die Bahnen der Planeten bis zum Saturn und die Präzession der Erde dar.

        Carls große astronomische Uhr sollte noch mehr Funktionen beinhalten. Den Sternenhimmel über Steinmauern wollte er an den Beobachtern vorbeiziehen lassen. Kalenderräder sollten die beweglichen Feiertage der nächsten 4.000 Jahre anzeigen. Wie bei vielen Uhren dieser Zeit traten bewegte Figuren wie der „Mittagshahn“, der „Posaunenengel“ oder der Tod, auf.

    (4)    Querulanten waren im 19.Jahrhundert per Gesetz geisteskrank.
    Der Direktor der „Staatsirrenanstalt Zwiefalten“ schrieb in seinem 1889 erschienen „Leitfaden der Psychiatrie“:
        „...wer an Querulantenwahnsinn leidet, der prozessiert unter allen Umständen, wenn er irgend kann, er verfolgt sein verbrieftes Recht......mit Fanatismus... und zwar scheinbar, namentlich im Anfang, oft gar nicht in unvernünftiger Weise...Der Irre nimmt sich in fanatischer Weise des Rechts an....und er leidet an einem trotzigen Mangel für das wahrhaftige Gefühl des Unrechts, welches der Querulant anderen gegenüber begeht......
        Jeder richtige Querulant ist hochgradig lästig, fast jeder mehr oder weniger gefährlich. Die Unterbringung solcher Kranker in einer Anstalt ist deshalb in den meisten Fällen nicht zu umgehen.“

    (5)    Die „Illenau“ (bei Achern) war eine seit 1842 existierende Heil- und Pflegeanstalt.

     

     

     

    C.F.W. Roller („Die Irrenanstalt in all ihren Beziehungen“, 1831) war ihr Wegbereiter und erster Leiter. Das Projekt war getragen von den Ideen des 19. Jahrhunderts.
    Konzipiert wie ein Barockschloss thronte in der Mitte das Haupt- und Verwaltungsgebäude, im rechten Flügel waren die Männer im linken die Frauen untergebracht.

    Der damalige Leiter, Prof. Heinrich Schüle, förderte Carl.
    Der reparierte die Uhren der Anstalt, bekam ab und zu Freigang (um Dokumente zu holen, oder nach Straßburg zu fahren) und konnte an seinen Plänen für seine große Uhr weiterarbeiten.

    Diese Oase bestand fast 100 Jahre lang.
    Im Winter 1940 wurden alle PatientInnen nach Schloss Grafeneck transportiert und dort ermordet (T4).

    (6)    Eine zentrale Bandfeder und fünf Federhäuser trieben Carls mechanisches Universum an. Das zentrale Kalenderrad mit der Darstellung aller Zeiten dieser Welt, das Sonnenrad (1Umdrehung/24h), das Sternenrad mit den Tierkreiszeichen (1Umdrehung/Jahr), sein geniales Osterwerk, das u.a. die beweglichen Feiertage berechnete und die große Glaskugel, die den Nachthimmel mit den Wandel- und Fixsternen im Laufe des Jahres in nie gekannter Ausführung zeigte, koppelte er mit seinen animierten Figuren.

        Ein brüllender Löwe, ein fauchender Stier, ein flügelschlagender Adler und ein trompetender Engel symbolisierten die Apostel.
        Jeder Stundenzyklus begann mit dem Säugling und endete mit dem Greis.
        Jede Stunde krähte der Hahn. Bei jedem Viertelschlag kam der Tod.

    Ohne die finanzielle Unterstützung seines Gönners Schwab, eines Uhrmachers aus Baden und ohne A. Gehrig aus Karlsruhe, der das komplexe Gehäuse herstellte, hätte Carl sein Projekt nicht realisieren können.

     

    (7)    Beschreibung der astronomischen Uhr

    „Ich lasse die Uhr selbst sprechen“.

     Stund’ Minute und Sekunde,
    Gibt mein Zeigerlauf dir kund,
    Stundenschluss und Teilung kündet,
    Treulich dir mein eh’rner Mund.

    Aus den Tagen werden Wochen,
    Wachsen Monde, Jahre an,
    Dass ihr Lauf dir lehrreich werde,
    zeig ich stets dies alles an.

    Alle Teile meines Werkes,
    Sind gebaut zu grösster Zier,
    Was des Meisters Hand vermochte,
    Opfert’ Fleiss und Liebe mir!

    Im lebendigen Bilde zeige,
    Ich dir auch der Sterne Bahn,
    Stell sie bei den Sternenbildern,
    Nur an richt’ger Stelle an.

    Dich an Gottes allmacht mahnend,
    Zeig ich dir der Sterne Lauf,
    Führ’ des Mondes gol’ne Scheibe,
    Wechselnd, kreisend, ab und auf.

    Ihn sogar zur Sichel formend,
    Immer wechselnd gross und klein,
    Sonn- und Mondes- Finsternisse,
    Alles stell ich richtig ein.

    Lass die Bilder der Planeten,
    Kreisend ihre Bahnen geh’n,
    Magst am Kleinen hier du lernen,
    Deines Gottes Allmacht seh’n.

    Den Kalender mit den Festen,
    Stellt mein Werk für jedes Jahr,
    Osterfest und alles andere,
    Selbst für hunderte von Jahr!

    Gold’ne Zahl und die Epakten,
    Geb für jedes Jahr ich an,
    Sonntagsbuchstab, Sonnenzirkel,
    Römerzinszahl zeigt mein Plan.

    Alles dieses rech’n ich selber,
    Dir zulieb im Werke aus,
    Wie des Meisters Hand mich lehrte,
    Jeden Fehler schliess ich aus.

    Ob gewöhnlich’s oder Schaltjahr,
    zeig ich gleichfalls immer an,
    Jahreszeit und Tierkreisstellung
    Künde ich in Bilder an.

    Jahreszahl und Jahrsregente,
    Fehlen meiner Kunde nie,
    Und in Bildern zeig’ noch vieles
    Ich dir gerne spät und früh.

    Einen Engel mit Posaune,
    siehst du ganz rechts oben stehn,
    Kannst ihn auch beim Stundenschlag
    Die Posaune blasen sehn.

    Auch ein Kapuziner läutet
    Dreimal „Ave“ jeden Tag,
    Und mittags vor 12 Uhr „warnend“
    Kräht mein Hahn mit Flügelschlag.

    Dreimal lässt den Ruf er hören,
    Tönt sein schrilles „Kikeriki“,
    Dann wieder beim Erscheinen Petri
    „Zweimal“-er vergisst es nie!

    In der mittleren Säulennische,
    stell das Bild des „Herrn“ ich ein,
    Auf des Himmels Wolken kommend,
    Wird der „Herr“ einst Richter sein.

    Wird der Wunden Male zeigen,
    Hält entrollt des Lebens Buch,
    Das zum ew’gen Heil dem Guten,
    Und dem Bösen wird zum Fluch!

    Mag auch dir dann wahres „Alpha“
    Und „Omega“ er nur sein,
    Dass auch du dich seiner Gnade
    Der Erlösung magst erfreun!

    Mittags kannst du nach dem Schlage,
    Der Apostel Bilder seh’n,
    Ehrfurchtsvoll das Haupt verneigend
    Am Bild des „Herrn“ vorübergehn.

    Oben, unter Daches Mitte,
    Zeigt ein Bild die Jahreszeit,
    Der Evangelisten Bilder
    Stell dir ein Relief bereit.

    Sankt Matthäus wird im Bilde,
    Stets ein Engel beigesellt,
    Und ein Löwe ist mit Flügeln,
    Zu Sankt Markus Bild gestellt.

    Die Menschwerdung Christi lesen,
    Wir in Sankt Matthäi Schrift,
    dass den „Herrn“ als reinsten Menschen,
    Keines Makels Vorwurf trifft.
    Als Symbol des Königtumes,
    Gilt der Löwe nah und fern,
    Und als ewigen König schildert
    Uns Sankt Markus „Gott den Herrn“.

    Einen Stier mit Flügeln hat man,
    bei Sankt Lukas aufgestellt,
    Und zu Sankt Johannes Bild ist,
    Eines Adlers Bild gesellt.

    Als ein Sinnbild grössten Opfers,
    Galt der Stier im alten Bund,
    Grössten Opfers ewigen Priester,
    nennt den Herrn Sankt Lukas Mund.

    Schärfsten Blick bei höchstem Fluge,
    Gab der Schöpfer nur dem Aar,
    Darum gibt man Sankt Johannen,
    Ihn als Symbol immerdar.

    Wie des Adlers scharfes Auge,
    Bei der Schwingen höchstem Flug,
    Zeigen auch Johanni Schriften,
    Dass der Geist ihn höher trug.

    Reinsten Menschen, Opfer, König,
    Nennen Andre ihren „Herrn“,
    Sankt Johannes nennt in Ehrfurcht,
    „Gott“ ihn, aller Geister Herrn.

    Zeigt mein Bild im Frühling oben
    Tönt mittags des Kuckucks Ruf,
    Sommers preist der Schlag der Wachtel,
    Ihn, der einst das All erschuf.

    Zeigt mein Bild den Herbst im Plane,
    Flügelschwingend brüllt der Stier,
    Zähnefletschend brüllt der Löwe,
    Zeigt das Bild den Winter dir.

    Ein Engel kommt zur Viertelstunde,
    Mit dem Palmenzweige,
    Beim Viertelschlag der Sensenmann,
    Um schnell die Zeit zu zeigen.

    Mit dem Helm das Haupt bedecket,
    Einer Waage, Schwert und Schild,
    Mit dem Schwert die Viertel schlagend
    Zeig’ ich dir ein Engelbild.

    Jedesmal zur Viertelglocke
    Kommt ein Menschenalterbild,
    Eine Sanduhr stellt ein Engel,
    Wenn der Stunde Lauf erfüllt.
    Sinn und Deutung all’ der Bilder
    Zeigt die heilige Schrift dir an.
    Nur lebendiger Gottesglaube
    Steht dem wahren Christen an.

    Weitere Deutung meiner Bilder
    Überlass ich jedem gern!
    Mag mein Anblick dich erfreuen
    Und erbauen nah und fern.

        C.J. Späth, 1888


    Bildnachweis:

    Wikimedia Commons:
    - Karl Julius Späth, Rastatter Heimatmuseum, Fotografie: Martin Dürrschnabel
    - Astronomische Uhr, Stadtmuseum Rastatt
    - Illenau Gesamtansicht Nach einer Lithografie von J. Vollweider und C. Kiefer      Lithografische Anstalt L. Geissendörfer Carlsruhe - Reproduktion von Florian Hofmeister.


        Literatur:

        Gottfried Zurbrügg, Eine Uhr für die Ewigkeit, Casimir Katz Verlag, 2006
        Ein wunderbares Buch über Meister Späth

    Dr. J.L.A. Koch, Kurzgefaßter Leitfaden der Psychiatrie , Ravensburg, Verlag der Dorn’schen Buchhandlung, 1889.

  • Das Floß der armen Leute - Gefährliche Rheinfahrt 1791

    Das Floß der armen Leute - Gefährliche Rheinfahrt 1791

     

    Obertsrot 1858 ADie Flößerei ist ein sehr altes Gewerbe. Über die frühen Zeiten besitzen wir kaum ins einzelne gehende Zeugnisse.

    Wir wissen aber, daß schon im Mittelalter das Holz aus den großen Waldgebieten in den Rhein und den Strom hinab geflößt wurde. So kam das Schwarzwaldholz zum Beispiel die Kinzig oder die Murg herab in den Oberrhein oder mit Nagold und Enz in den Neckar. Main, Saar und Mosel, auch Lippe und Ruhr trugen Holz aus ihren Wäldern dem Rhein zu, der er (sic) bis zu seiner Mündung mitnahm.

     

     

     

     

    An den Methoden der Flößerei hat sich von alters her bis zum Beginn unseres Jahrhunderts wenig geändert.

    Dieselben Männer, die im Winter die Bäume auf den Höhen des Schwarzwaldes fällte, brachten sie auf Bächen und Flüssen zu Tal. Zunächst wurden sie mit Pferden oder Ochsen zum „Polterplatz“ geschleift, der neben der „Einbindestelle“ am Bach lag. Sie wurde auch „Wasserstube“ genannt; man muß sie sich wie eine kleine Talsperre vorstellen. In ihr wurden 8-12 gleichlange Stämme zu „Gestören“ eingebunden, das heißt mit Wieden (über feuer gedrillte Fichtenstämmchen) zusammengebunden. Ein solches Gestör war an die 20 Meter lang und 2-3 Meter breit.


    Wenn nun die Stube sich mit Wasser füllte, wurden die Gestöre, die zunächst nebeneinander lagerten, der Länge nach aufgereiht und hintereinandergebunden. Je 15-20 Gestöre bildeten ein Langfloß, das 300-500 Meter lang war und bis zu 300 Festmeter Holz enthielt.

    Solch ein Riesenwurm sollte nun auf dem kleinen Bach, den man zu Fuß überschreiten konnte, zu Tal geflößt werden?

    Es klingt unglaublich, aber es war so. Das gestaute Wasser ließ für kurze Zeit das Bächlein zum reißenden Fluß werden.

    Zunächst wurde ein Schwall „Vorwasser“ abgelassen, dem soviel Vorsprung gegeben wurde, daß das schneller eilende Floß es nicht einholen konnte. Dann wurde das Floß losgebunden und schoss davon. Mit erstaunlicher Schnelligkeit raste der Lindwurm dahin, durch Wälder und Schluchten, über Felsen und Wehre, bis ihn der ruhigere Lauf der Flüsse aufnahm.

    Das war ein anderes Flößen als später auf dem Rhein! Von 5 oder 6 Flößern geleitet, wand sich das Langholzfloß durch die Biegungen des Bachlaufs. An Steuern war da nicht zu denken. Nur die Sperrbalken, 2 oder 3 in jedem Floß, boten die Möglichkeit einzugreifen. Der wichtigste war hinten im letzten Gestör eingelassen. Blieb nun das Floß an irgendeinem Hindernis hängen, mußte sofort hinten gesperrt werden, damit die Gestöre keinen Knick, keinen „Ellenbogen“ bildeten, „Jockele, sperr!“ erscholl dann der Ruf, der lange zeit auf dem oberen Neckar und seinen Nebenflüssen zu hören war.

    Häufig mußte, um das Floß wieder flottzumachen, ein neuer Schwall Wasser aus den Stuben oder den eigens dazu angelegten „Schwellweihern“ losgeschickt werden. Das Flößen war eine oft lebensgefährliche Arbeit, die Erfahrung, Kraft und Geschicklichkeit erforderte. Dementsprechend waren auch Lohn und Verdienst des Flößers und sein Selbstbewußtsein.

    Aber da waren noch andere Hemmnisse.

    Überall gab es Aufenthalte und Kosten. Zwar waren hier und da bereits Floßgassen vorhanden, um Mühlenwehre oder Staustufen zu überwinden.

    Oft genug aber mußten Entschädigungen an Mühlen und andere Einrichtungen gezahlt oder in Naturalabgaben entrichtet werde, weil das Floß den Betrieb behinderte. Vor allem aber gab es Zölle. Der Südwesten Deutschlands war ein Schaubild der Kleinstaaterei. Allein von Neuenbürg im nördlichen Schwarzwald bis nach Mannheim waren 14 Zollstationen zu passieren!

    In Mannheim wurden dann die schmalen Langholzflöße – soweit das Holz nicht schon dort verkauft oder versteigert wurde – zu breiteren und mehrschichtigen Rheinflößen zusammengestellt. Meist waren es bereits die großen „Steifstücke“, aus denen dann in Mainz-Kastel, Koblenz-Neuendorf oder in Namedy unterhalb von Andernach die Holländerflöße entstanden.

    Mit ihren Anhängen und Kniestücken, mit drei Lagen Holz übereinander bildeten diese die gewaltige Menge von 500 000 Kubikfuß (etwa 15 000 cbm) Holz. Hinzu kam noch die Oblast an Schnittholz und Brettern, oft auch andere Waren, etwa Sandsteinplatte vom Main oder Mühlsteine aus Andernach.

    Ein solches Kapitalfloß stellte also einen beträchtlichen Wert dar, seine wochenlange Fahrt auf dem damals noch nicht regulierten Strom mit seinen Untiefen, Sandbänken, Strudeln und Felsenriffen bedeutete ein großes Risiko. Auch kam es vor, daß geringer Wasserstand, wandernde Bänke, Wracks oder Unwetter zuUnterbrechungen führten, die bisweilen Monate dauerten. Doch der große Holzbedarf in den waldarmen Niederlanden und in England, vor allem an Eichenholz für den Schiffs- und Hausbau, rechtfertigte den hohen Einsatz.



    Aus: Günter Sachse, Das Floß der armen Leute - Gefährliche Rheinfahrt 1791, C.Bertesmann, 1992

     

    Die Flößerei
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    Das Floß, vom Alt- und Mittel Hochdeutschen vloz, von Fluss bzw. fließen, ist uralt.  

    Im Alten Testament der Bibel wird über ein Floß aus Zedern und Tannen berichtet, das von Tyros nach Jerusalem gesteuert wurde, zu König Salomo, bestimmt zum Bau des ersten jüdischen Tempels in Jerusalem.
    Schwimmendes Holz kann zu einer kleinen Arche Noah werden.

    Ins Wasser gefallene Bäume, bieten Schutzräume für vielerlei Lebewesen.

    Unter frei im Meer treibenden Bäumen, sammeln sich Fische, Garnelen und Plankton.

    Zusammen mit Amphibien und kleinen Säugetieren an Bord, treiben diese kleinen Inseln durch die Flüsse und Meere, manchmal tausende von Kilometern weit.
    Für die Menschen war Holz ein Brennstoff, aber auch ein Baumaterial.
    In Deutschland stammen die ältesten Dokumente über die Flößerei aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Sicherlich ist die Flößerei aber viel älter.

    Über die Isarflößerei berichtet ein Dokument von 1174 (Abgaben der Mittenwalder Flößer an das Kloster Schäftlarn).

    1258 erwähnt ein Dokument die Flößerei auf der Saale.

     

    Historisches Lexikon Bayerns

     

    Bildergalerie
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     Flösserei

    Murg, Museum Freudenstadt

     

    Flösserei II

    Murg, Museum Freudenstadt

     

    Flößerei Füssen

    Lech, Museum Füssen

     

    Flößer aus dem Lechtale

    Flößer aus dem Lechtal, Museum Füssen

     Lechflößerei

    Lechflößerei, Museum Füssen
     
     

    Floß Lech MF

    Modell eines Baumfloßes, Museum Füssen

     
  • Der deutsche Michel und seine Ausbeuter

    Der deutsche Michel und seine Ausbeuter

    Der deutsche Michel und seine Ausbeuter

    1843 Sabatky, R. Zeichner u. Lithograph
    Kreidelithographie handkoloriert
    Museum Butzbach
  • Der Füssener Totentanz

    Totentanz 150
  • Der Kraichgau

    Der Kraichgau

     

    Heute fahren wir in den Kraichgau, einer der fruchtbarsten und ältesten Kulturräume Europas. Wir besuchen Bretten, den Geburtsort Philipp Melanchthons, fahren nach Maulbronn und besuchen das UNESCO-Weltkulturdenkmal Kloster Maulbronn

     

    Bretten liegt im fruchtbaren Hügelland des Kraichgaus. Der Name geht vermutlich auf das keltische „Creuch“, was „Schlamm oder Lehm“  bedeutet, zurück.

    Der Kraichgau ist eines der ältesten Kulturgebiete Europas.

    Hier lebte schon vor 500.000 Jahren ein Verwandter des heutigen Menschen, der Homo heidelbergensis. Während den letzten Eiszeiten wurde in dieser Senke eine gewaltige Menge Löss abgelagert und aufgrund dieses fruchtbaren Bodens und des sehr milden Klimas wird der Kraichgau heute als die badische Toskana bezeichnet.

    Die Flüsse des Kraichgaus waren die „Autobahnen“ des Altertums und verbanden den Odenwald mit dem Schwarzwald.

    Der Kraichgau war seit Urzeiten besiedelt. Funde aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit geben uns eine Vorstellung darüber, wie diese Menschen, neben ihrer Sorge nach Nahrung , der Malerei und der Musik zugeneigt waren, was so gar nicht dem Bild des „wilden Urmenschen“ entspricht.

    Die Römer, die sich schon immer da, wo es schön und obendrein strategisch sinnvoll war niederließen, haben auch hier ihre Spuren hinterlassen (Jupitergigantensäule in Steinsfurt).

    Die Alemannen siedelten hier, bis sie nach der Schlacht von Zülpich von den Franken gen Süden vertrieben wurden.

     Wie so viele Orte des Kraichgaus taucht auch Bretten („Bredaheim“) bereits im 8. Jahrhundert in den historischen Chroniken auf, fiel im 14. Jahrhundert an Kurpfalz, wurde 1689 von den Französen verwüstet und kam 1803 an Baden. [1]

    Der berühmteste Sohn von Bretten ist der Kirchenreformator Philipp Melanchthon.

    Wir bummeln durch die Altstadt , besichtigen das Gerberhaus, das älteste Gebäude der Stadt aus dem 16. Jahrhundert und erfahren, warum der Mops in Bretten einen eigenen Brunnen bekommen hat.

    Danach geht es weiter nach Maulbronn, wo wir das berühmte Zisterzienserkloster besuchen.

     

    [1] Brockhaus, Konversationslexikon, Jubiläumsausgabe, 1902

     

     Willi Andreas Weishaupt 2014

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

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