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Karl Wilhelm Ludwig Friedrich von Drais von Sauerbronn

  • Karl Wilhelm Ludwig Friedrich von Drais von Sauerbronn (1755 - 1830)

    Karl Wilhelm Ludwig Friedrich von Drais von Sauerbronn (1755 - 1830)


    220px Carl Freiherr von Draiswar Hofkommissar für die Eingliederung des Breisgaus in das Großherzogtum Baden, großherzoglicher, badischer geheimer Rat, Oberhofrichter und Vater des Laufrad-Erfinders Karl Drais.
    In seiner Schrift zur National-Oeconomie beschreibt er Bergbauversuche und erläutert die Geologie Badens:

     

    Das Gebirg, in welchem der altbadische Bergbau sich befindet, ist mittäglich eingeschlossen von der großen Beugung des Rheins am Oberamt Röteln.

    Die alpenähnlichen Berge des Schwarzwaldes begrenzen dasselbe von der Morgen-Seite an ihrem Abhang gegen Westen.
    An das Grundgebirg des Granits legt sich das Erzgebirg in sanfter Verflachung an, und ist  von mehreren Thälern durchzogen.
    Die Gebirgsart ist Gneis, Hornsteinschiefer, Jaspis mit Quarz-Erhöhungen, worin die ganzen und halben Metalle mineralisirt gefunden werden.
    Auf der Abendseite dieses Erzgebirgs schieben sich an ihm die Flözgebirge hinauf, die gegen des Rheinthals Ebene hin wieder absteigen, aber noch nicht sich verlieren, indem sie jenseits des  Stromes - der sie nur, als er sein Bett einnahm, durchrissen hat - sich fortsetzen.
    Thon, Sandsteinflöze, hohe Kalkgebirge sind die obersten Lager derselben; unter ihnen befinden sich Flöze von Thonschiefer, Kalkstein- und Allaunschiefer, auch Stinkstein; unter diesen, mächtige Lager von blauem Ton; noch tiefer Gipslager, welche gegen das Erzgebirg ganze Gipsgebirge bilden.
    Darunter hat man salzhaltige und einen Schwefelleber-Geruch führende Wasser verspürt.
    In diesem Flözgebirg wurden bisher Marmor, gute Sandsteine, Steinkohlenspuren, Alaunschiefer, Gips, Kalchspath und Kalchstein, alle Arten Thon, Kieselsan, Gold im Rheinsand, Eisenbohnerze, salzhaltige und mineralische, kalte und warme Wasser,  gefunden - Gewinn genug.
    Daß aber auch das Erzgebirg, welch eingesprengte Metalle uns wirklich liefert, fortgesetzte edle Gänge führe, die nach bergmännischer Sprache, im Hangenden und Liegenden ihr rechtes Verhältnis haben; und daß sich die Gänge in der Teufe (Tiefe) veredeln - haben die Bergverständigen wahrgenommen, und daraus auf gute Aussichten geschlossen.
    Hierzu kam, schon für die damalige Betrachtung, daß in der altbadischen Nachbarschaft - wo man dieselben Mineralien und Fossilien in derselben Gebirgsart findet - längst ein beträchtlicher Bergbau mit Glück betrieben wurde.
    So im Vorderöstereichischen, beim Städtchen Todtnau, wo Silber, Blei und Kupfererze brechen; so im Münsterthal und im Hofsgrund.
    Zu Grunern bei Heitersheim und im Glotterthal, zwischen Freiburg und Emmendingen, also im nehmlichen Bergrevier, hat man Salzquellen verspürt.
    Im Fürstenbergischen aber baute man seit Jahrhunderten, und zwar mit Ausbeute, auf gewachsenes Silber, wie auf weisse und rothe Gülden (reichhaltigere Silbererze) auf Glas-, Kupfer- und Blei-Erze.

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