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Philipp Melanchthon

  • Philipp Melanchthon

    Philipp Melanchthon

     

    richtiger Melanthon (gräzisiert aus Schwarzerd), geb. am 16. Februar 1497 in Bretten, war ein deutscher Theologe, Philosoph, Philologe und Humanist.

    Mit Luther war Melanchthon die wichtigste Person der deutschen Reformation.

    Als sein Vater, Waffenschmied des Pfalzgrafen 1507 starb, kam Philipp nach Pforzheim in das Haus seiner Großmutter, einer Schwester Reuchlins.
    1510 bezog er die Universität Heidelberg, wurde 1511 Baccalaureus („einer, der mit beerenreichem Lorbeer bekränzt ist“, heute Bachelor). Ein Jahr später wollte er seinen Magister erlangen, wurde aber nicht zur Prüfung zugelassen. (M. war 15 Jahre altund man traute ihm die notwendige Autorität als Lehrer nicht zu). Melanchthon ging nach Tübingen. Hier wurde er 1514 (also mit 17 Jahren) Magister, las über Aristotelische Philosophie, griechische und römische Klassiker und schrieb eine griechische Grammatik.

    Auf Reuchlins Empfehlung wurde er 1518 Professor der griechischen Sprache und Literatur in Wittenberg und entwickelte in seiner Antrittsrede „De corrigendis adolescentiae studiis“ (über die Reform des Jugendstudiums) sein humanistisches Programm. 

    Früh schloss sich Melanchthon Luther an. Mit ihm verband ihn eine Freundschaft, die trotz einiger Verstimmungen bis zu Luthers Tod andauerte.

    Bei der Leipziger Disputation 1519 war Melanchthon anwesend und trat offen für Luther ein.

    1521 publizierte er die erste Zusammenfassung der evangelischen Glaubenslehre (Loci communes).

    Seine 1527 verfasste Schrift zur Instruktion für die auf Befehl des Kurfürsten Johann des Beständigen vorgenommene Visitation der sächsischen Kirchen, war die erste evangelische Kirchen- und Schulordnung. 

    Die „Augsburger Konfession“ (von 1530, heute als Augsburger Bekenntnis bezeichnet) ist nur nach ihrer letzten Ausarbeitung, dagegen die „Apologie der Augsburgischen Konfession“ ganz sein Werk.

    Durch diese Arbeiten gewann Melanchthon in der protestantischen Welt ein so hohes Ansehen, dass Franz der I. von Frankreich und HeinrichPhilipp Melanchton Bder VIII. von England ihn zur Ordnung der kirchlichen Angelegenheiten einluden. Diesen Aufforderungen folgte er jedoch nicht, nahm aber an allen wichtigen Verhandlungen zwischen den deutschen Protestanten oder mit den Schweizern oder den Katholiken teil. Überall war er der verständnisvolle Vermittler.

    Nach Luthers Tod trat Melanchthon als Gelehrter weithin berühmt und als „Praeceptor Germaniae“ (Lehrer Deutschlands) gepriesen, das schwere Erbe an. Er war nun die höchste Autorität unter den evangelischen Theologen.

    Philipp wurde wegen seiner milden, vermittelnden, der Calvinist. Abendmahlslehre geneigten Richtung von den strengen Lutheranern heftig angefeindet. 

    Philipp Melanchthon starb in Wittenberg.

    In der dortigen Schlosskirche finden wir sein Grab, auf dem geschrieben steht:

    „Hier ruht des höchst verehrungswürdigen Philipp Melanchthons Leib, der im Jahre 1560 den 19. April in dieser Stadt gestorben ist, nachdem er gelebt hat 63 Jahre 2 Monate und 2 Tage.“

    Die Einheit der Kirche war sein letzter Wunsch, die Streitsucht der Theologen (rabies theologorum) seine letzte Klage.

    Ein Haus für Melanchthon wurde 1901 in Bretten vollendet und 1903 eingeweiht.

    Heute befindet sich dort ein reformationsgeschichtliches Museum, eine Bibliothek und die Europäische Melanchthon-Akademie Bretten.

     

    Bretten Melanchtonhaus

     

     

    Bretten Melanchtonhaus M

     


    Quellen:
    Brockhaus, Konversationslexikon, Jubiläumsausgabe, 1902
    Brockhaus, Kleines Conversations-Lexikon, Leibzig, 1888
    Georg Urban, Philipp Melanchthon - Sein Leben, Melanchthonverein Bretten
    Willi Andreas Weishaupt 2014
    © Baden-GEO-Touren
     
  • Philipp Melanchthon

    Gestalten der Renaissance
    Philipp Melanchthon
     
     
    Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren
    via Wikipedia Commons
  • Philipp Melanchthon

    Gestalten der Renaissance

    Philipp Melanchthon

    Ölgemälde von Lucas Cranach d. Ä., 1543
    via Wikipedia Commons
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