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Winterkomet 1618

  • Kalenderblatt Winterkomet 1618

    Der Winterkomet 1618

    Heute wird als auslösendes Moment des 30-jährigen Krieges (1618-1648) der Prager Fenstersturz genannt.

     

    Komet 1618 HD

    Komet C/1618 W1 über Heidelberg Stadtarchiv

     

    Die Menschen des 17. Jahrhunderts empfanden dagegen das Erscheinen dreier Kometen Ende November 1618 als ein „göttliches Zeichen des Zorns und der Strafe“. Unheil stand bevor.

    Der hellste der Kometen ( C/1618 W1) war mehr als zwei Monate am Himmel sichtbar und anfangs angeblich heller als der Mond.

    Für die Bevölkerung war der Komet am Himmel ein böses Ohmen.

    Das Zeichen am Himmel hatte Gott gesandt, der strafende Gott.

    Aber die zeitgenössischen Astronomen wie Athanasius Kircher und Johannes Kepler fanden wissenschaftliche Erklärungen für den verheerenden Einfluss dieser Himmelserscheinungen.

    Kepler zufolge hatte dieser Komet katastrophale Folgen für die Menschen, weil die Erde auf ihrer Umlaufbahn den Orbit des Kometen gekreuzt habe. Kepler bezeichnete diesen Kreuzungspunkt als „locus infectus“. Für ihn war die tödliche Seuche auf den Kriegsschauplätzen Böhmens, die 1619 wütete, ein Beweis dieser These. Der Komet „significirte“ den Krieg nicht nur, er „efficierte“ ihn direkt.

    Nach Meinung der Astronomen kehrt dieser Komet erst in einhunderttausend Jahren zur Erde zurück.

     

    Quelle: Andreas Bähr, Der grausame Komet, Rowohlt Verlag, Reinbek, Hamburg 2017

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