Kalenderblatt 15. November 1884

Am 15. November 1884 trafen sich in Berlin auf Einladung Otto von Bismarcks die Vertreter der europäischen Länder,

der USA und des Osmanisches Reiches,

um eine einvernehmliche Aufteilung Nord-, aber vor allem Zentral-Afrikas und der Kongo-Region, zu erreichen.

Bei dieser, als "Kongokonferenz" bekannten Maklerei,

erhielt Leopold II., König von Belgien und einer der reichsten Männer Europas, das gesamte Gebiet der heutigen Republik Kongo, als seine private Kolonie.

Leopold II. investierte keinen belgischen Francs in den Aufbau staatlicher Strukturen. Stattdessen beutete er seinen Freistaat, zwanzigmal so groß wie sein heimisches Königreich, brutal aus.

Elfenbein und Kautschuk waren begehrt.

Wenn die Afrikaner zu wenig Kautschuk lieferten, schnitten ihnen die Belgier oder deren Söldner, die Hände ab.

Innerhalb von 30 Jahren starb die Hälfte der Einwohner.

 

 

15. November 1908

als der Völkermord durch amerikanische und europäische Veröffentlichungen publik wurde,

verkaufte Leopold II. seine Kolonie an den belgischen Staat.

50 Millionen belgische Francs bekam er dafür.

Belgien übernahm auch Schulden von 45 Millionen für bereits begonnene Bauprojekte und weitere Schulden über 100 Millionen belgische Francs.