Baden Geotouren                                                                   

  • Blick vom Annaberg auf Baden-Baden

    Blick vom Annaberg auf Baden-Baden
    ungelaufene Postkarte, Verlag der Hofkunsthandlung Edm. von König,  Heidelberg
    nach einem Original von Heinrich Hoffmann
     

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  • Blick vom Friesenberg auf Baden-Baden

    Blick vom Friesenberg auf Baden-Baden
    ungelaufene Postkarte, Verlag der Hofkunsthandlung Edm. von König,  Heidelberg
    nach einem Original von Heinrich Hoffmann
     

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  • Blick vom Michaelsberg auf Baden-Baden

    Blick vom Michaelsberg auf Baden-Baden
    gelaufene Postkarte aus dem Jahr 1905
     

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  • Burg Eberstein

    Burg Alt-Eberstein

     

    Burg Eberstein (Alt-Eberstein) ist eine Höhenburg der Grafen von Eberstein.

    Dieses schwäbische Adelsgeschlecht residierte vom 11. bis ins 13.Jahrhundert in der Burg und konnte ihr Herrschaftsgebiet bis zur Schauenburg bei Oberkirch ausweiten.

    Im 12. Jahrhundert erhielten sie vom Bistum Speyer einen ausgedehnten Besitz im Murgtal und stifteten daraufhin die Klöster Herrenalb (1148) und Frauenalb (1190).

    Um 1200 hatten sie mehr Einfluss als die Markgrafen von Baden.

    Noch im 13. Jahrhundert gründeten sie mehrere Städte, z.B. Gernsbach und Bretten.

    Jedoch schwanden Macht und Besitz dahin und 1283 verkauften die Ebersteiner die Burg an den Markgrafen von Baden und verlegten ihre Residenz nach Burg Neu-Eberstein, dem heutigen Schloss Eberstein.

    Seit dem 15. Jahrhundert war die Burg unbewohnt und zerfiel, bis im 19. Jahrhundert das romantische Interesse an den Burgen wiedererwachte.

     

    Alt-Eberstein A

     Alt-Eberstein 2 B

     

    Alt-Eberstein 2 300 

     

     

  • Burg Hohenbaden

    BAD Altes Schloss Aussicht

    Burg Hohenbaden

  • Burg Hohenbaden

    Das Alte Schloss Hohenbaden war der Stammsitz der Markgrafen von Baden und damit Namensgeber des Landes Baden.
    Gründer der Dynastie war Hermann I. (1052 – 1074).
    Sein Sohn Hermann II. Markgraf von Limburg nannte sich 1112 erstmals Markgraf von Baden und errichtete auf der Südwestkuppe des Battert die Oberburg.

     

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    Bernhard I. von Baden veranlasste am Ende des 14. Jahrhunderts den Bau der gotischen Unterburg, einem noch heute eindrucksvollen Ensemble von Zimmern und Gewölbesälen.

    1479 verlegten die Markgrafen ihren Sitz in das Neue Schloss über dem Florentinerberg.

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    Windharfe B

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    Heute befindet sich im ehemaligen Rittersaal eine von R. Oppermann konzipierte Windharfe.

     

     

     

    Hohenbaden Risszeichnung 700

    Quelle: Emil Lacroix, Peter Hirschfeld und Heinrich Niester: Die Kunstdenkmäler der Stadt Baden-Baden,
    Verlag C.F.Müller, Karlsruhe, 1942

     

  • Burg Hohenbaden

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    Burg Hohenbaden

  • Burg Hohenbaden

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    Burg Hohenbaden

  • Burg Hohenbaden

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    Burg Hohenbaden

  • Burg Hohenbaden

    Hohenbaden Risszeichnung

    Burg Hohenbaden

  • Das Neue Schloss in Baden-Baden

    Das Neue Schloss in Baden-Baden

     

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  • Der Stadtwald von Baden-Baden

    Wälder rund um Baden-Baden

    Panorama auf dem Merkur A

  • Die alte Eiche auf dem Battert

    Die alte Eiche auf dem Battert

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  • Die Badekur

    Die Badekur

    Hans Ulrich der Scherer war der
    Begründer der Badekur in Baden-Baden
     
    Das war 1460. Der Leibarzt des badischen Markgrafen Karl I. sicherte seinem Stand das Monopol. Nur ein Scherer, d.h. ein Bader durfte als Badearzt fungieren.
    Auch die „Kurtaxe“ erfand Ulrich.
    Vom Markgrafen erhielt er zwei der Thermalquellen als Lehen. Somit war er auch der erste Kurdirektor.
    Im 16.Jahrhundert erschienen die ersten wissenschaftlichen Badebücher. Paracelsus, Murner und Jacob Balde lobten die heilende Wirkung des Mineralwassers.
    Ihren neuzeitlichen Höhepunkt erlebte die Kur in Europa zu Anfang des 19. Jahrhunderts.
    Baden-Baden erwachte bereits 1796. Der Rastatter Kongreß spülte die gestressten Teilnehmer und deren Begleitung in die Bäderstadt.
    Dr. Anton Guggert, wieder ein Großherzoglicher Leib- und Badearzt, führte die Molkekur ein (2).
    Der berühmteste Arzt des 19.Jahrhunderts war Dr. Georg Groddeck.
    (1) f. „ärztliche Fürsorge“ aus lat. cura ’Sorge/Fürsorge’ in die ärztliche Fachsprache gelangt und seit Gersdorff 1526 Feldbuch der Wunderarznei 61a in dt. Texten nachweisbar.
    F.Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Walter de Gruyter, Berlin 1975
    (2) Unter Molke-Fasten, auch Molkekur oder modifiziertes proteinsubstituiertes Molkefasten, wird eine besondere Form desHeilfastens verstanden, diekurmäßig angewandt wird und bei der die Anwender unter Verzicht auf herkömmliche festeNahrung hauptsächlichMolke und andere Flüssigkeiten zu sich nehmen sollen. Zusätzlich zu Molke wird hierbei empfohlen,Obstsäfte,Sauerkrautsaft sowiekohlensäurefreiesWasser einzunehmen. Alternativ sind bei einigen Anwendern regelmäßige sogenannte Molketage beliebt. Das Molkefasten ähnelt demSaftfasten und ist eine Sonderform derNulldiät.
    Molke selbst ist alsNebenprodukt derKäseherstellung energie- und fettarm, enthält vieleProteine undKalzium und hat durch die enthalteneLactose (Milchzucker) eine abführende Wirkung.
     
    Quellen:
    WIKIPEDIA
    MERIAN Baden-Baden 7/28
  • Eduard Fortunat von Baden-Rodemachern

    Eduard Fortunat von Baden-Rodemachern
    geb. am 17. September 1565 in London, † 19. Juni 1600 in Schloss Kastellaun,liebte den Reichtum, die Macht und sich selbst.

     

    Eduard Fortunat

     Eduard gilt als das schwärzeste Schaf aller Badischen Markgrafen in der Geschichtsschreibung.

    Nicht weil er sich sträubte die Frau seiner Kinder zu heiraten, Falschmünzerei betrieb, oder ein Familienmitglied vergiften wollte.
    Oder weil er seine Markgrafschaft in den Bankrott führte.

    Vielleicht, weil schwarze Schafe gebraucht werden.

    An einem sonnigen Herbsttag des Jahres 1565 kam in der alten Londoner Saint Paul’s Cathedral der Adel zusammen.
    Die englische Königin Elisabeth I. hob einen neuen Erdenbürger aus dem Taufbecken.
    Ihrem verstorbenen Bruder zu Ehren nannte sie ihn Eduard und aus unbekannten Gründen Fortunatus - den Glückseligen.

    Neben dem brüllenden Eduard stand seine Mutter, Cäcilia Wasa.
    Sie galt zu ihrer Zeit als die schönste und verschwendungssüchtigste Frau am Schwedischen Königshof. (1)

      Cäcilia Wasa     

    Christoph II. von Baden Rodemachern

     

     

    Vor einem Jahr hatte sie Christoph II. von Baden-Rodemachern geheiratet, einen Abenteurer, der den Spaniern in den Niederlande gedient hatte und nun in den Landen Unterstützer und Söldner für den schwedischen Krieg gegen Dänemark requirierte.


    Vermutlich war Cäcilia bei der Tauffeier zufrieden, wenn nicht glücklich.
    Sie hatte ihrem ehrgeizigen Ehemann einen Sohn geboren. Außerdem stand noch ein hohes Brautgeld ihrer Eltern in Aussicht und ihr Mann würde auch bald wieder abreisen.

    Cäcilia blieb in London, auf Einladung und Apanage ihrer königlichen Freundin.

    Sie warb für ihr Heimatland, für eine Heirat Eriks mit Elisabeth I., für Handelserleichterungen und versuchte englische Schiffsmannschaften für  Kaperfeldzüge gegen dänische Handelsschiffe zu gewinnen.
    Nachts feierte sie ihre Feste. Cäcilia lebte über ihre Verhältnisse, ihre Schulden wuchsen.

    Christoph muss nach London reisen, kann aber die Gläubiger nicht beruhigen. Die junge Familie flüchtet aus England.
    Noch im Hafen kurz vor ihrer Abreise beschlagnahmt ein Gläubiger Cäcilias Schmuck. Vielleicht war er in Eduards Unterkleidern versteckt.

    Was ihnen blieb, war der sichere Hafen - Schloss Kastellaun.

    Als sein Vater Christoph II. stirbt, ist Eduard zehn Jahre alt.
    Seine Mutter tritt zum katholischen Glauben über. Eduards Vormund wird Wilhelm V. Herzog von Bayern. (2)
    Ein Jahr später konvertieren Eduard und seine Brüder zum katholischen Glauben.

    Eduard interessierte sich derweil zum Leidwesen seiner jesuitischen Lehrer mehr für Magie und Zauberbücher.
    Außerdem war er rotzfrech. Er beleidigte seine Mutter, verhöhnte die Stände.
    Er reiste lieber nach Italien, nach Schweden. Egal wohin, Hauptsache er war an angesagten Höfen.

    Als zwanzigjähriger traf er sich mit seinen Verwandten in Baden-Baden.

    Jakobe von Baden, eine Cousine Eduards, sollte Johann Wilhelm von Jülich-Kleveberg heiraten. So hatte es der Clan beschlossen.
    Man traf sich im Oostal im neuen Schloss des Markgrafen Philipp II. um dann weiter nach Düsseldorf zu reisen. (3)
    Sein Vetter Ernst Friedrich war auch dabei. (4)

    Drei Jahre später starb Philipp II. - der letzte Markgraf der Baden-Badener Linie, ohne Erben.
    Nun bestand eine Chance auf Wiedervereinigung der beiden Markgrafschaften (Baden-Durlach und Baden-Baden)
    Doch dies wusste man zu verhindern. Die Söhne aus der Rodemachernschen Linie wurden als rechtmäßige Erben anerkannt und Eduard als Markgraf von Baden und Sponheim installiert.
    Seine Brüder erhielten Gebiete im heutigen Luxemburg und eine stattliche jährliche Summe Geld die ihnen natürlich nie ausgezahlt wurde.

    So wurde Eduard Fortunat Markgraf von Baden.

    Er war zu jener Zeit in Danzig und half seinem schwedischen Vetter Sigismund auf den polnischen Thron. Als Dank erhielt er Minenregale in Polen (Schürfrechte in Edelmetall- und Erz-Minen) die er über seine bayrischen Freunde an die Fugger verkaufte.

    In Baden setze er konsequent seinen Herrschaftsanspruch durch. (5)

    Eduard blieb nur wenige Monate in Baden, dann zog es ihn wieder nach Brüssel, an den Hof des Herzogs von Parma, der ihn als militärischen Berater im achtzigjährigen Krieg Spaniens gegen die Niederlande in seine Dienste aufgenommen hatte.

    Dort traf er Maria von Eicken.
    Die beiden verliebten sich. Aber Maria bestand auf einer richtigen Heirat. (6)

    Eduard liebte es zu Reisen, das war chic, aber kostspielig. Neben den Herrschaften reiste das Hofpersonal mit, so dass eine muntere Gesellschaft zusammen kam.
    Eduard und Maria zogen nach Italien, nach Venedig.
    Auf der Insel Moreno wurde ihr erstes Kind, ein Mädchen geboren.

    Die junge Familie kehrte nach Baden zurück. Maria war wieder schwanger und nach zwei Jahren Hinhaltetaktik heiratete Eduard seine Maria nun endlich im Neuen Schloss von Baden-Baden.

    Eduard zog es wieder nach Brüssel. Er wollte seine gesamte Markgrafschaft an Fugger verpfänden, verhökerte die letzten Erbstücke Philipps und bezahlte die Beamtengehälter nicht mehr.
    So geriet er immer mehr in das Blickfeld von Kaiser Rudolf II. (7)

    Höchste Zeit für Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach Fakten zu schaffen.

    In einer nebeligen Novembernacht des Jahres 1594 besetzten Durlacher und kurpfälzische Soldaten die Markgrafschaft Baden.

    Die „Badische Okkupation“ beunruhigte das katholische Lager.
    Ein Protestant vereinnahmt eine katholische Markgrafschaft.

    Wie so oft war Eduard zu dieser Zeit nicht in Baden.
    Er versuchte eine Söldnerarmee aufzustellen, scheiterte an der Finanzierung.

    Mit calvinistischer Gründlichkeit zerrte Ernst Friedrich nun alle bösen Taten Eduards ans Licht.

    Die Stände und die Städter, die Bauern und das fahrende Volk, sie alle wussten dass Eduard reiche Kaufleute ausrauben ließ und Herbergswirte persönlich aufsuchte, um sie nach ihren Gästen zu befragen.

    Die Badener kannten auch Eduards italienisches Kleeblatt aus Moreno. Eduard und sein langjähriger Diener und jetziger Hauptmann Paul Pestalozzi hatten dafür gesorgt, dass Franciscus Muscatellus, Corsico und Dualdo, die Yburg als Zauberplatz nutzen konnten.
    (8)

    Damit war jetzt Schluss.

    Pestalozzi und Muscatella wurde der Prozess gemacht.
    Am 10.Dezember 1594 wurden sie enthauptet, gevierteilt und an langen Eichenstecken in den Einfallstraßen von Durlach platziert.

    Nicht gut für Eduards Pläne, Ernst zu beseitigen. Aber er versuchte es immer wieder.
    Alle seine Versuche flogen auf und endeten im „vierteilen und aufstecken.“ Natürlich nicht für Eduard, sondern für die von ihm beauftragten Mordbuben. (9)

    Inzwischen installierten die Habsburger einen neuen Gouverneur in den südlichen Niederlanden, Erzherzog Albrecht von Österreich.
    Eduard löste seine Eintrittskarte.

    1598 traf Eduard seinen Vetter Sigismund III. in Danzig. Der war inzwischen König von Polen und Schweden. Die beiden segelten mit ihren Söldnern nach Schweden.
    Sigismund wollte seinen Machtanspruch bei seinem protestantischen Vetter in Schweden durchsetzen und Eduard half ihm dabei.

    Doch dieses Unternehmen scheiterte und war für Sigismund, aber vor allem für Eduard ein vernichtender Schicksalsschlag.

    1599 setzt der schwedische Reichstag ihren König Sigismund III. Wasa ab.
    Nachfolger wurde sein Vetter, den er in seine Schranken weisen wollte. Sigismund katholische Verbündete wurden hingerichtet.

    Auch Eduard verlor mehr als seinen Einsatz. Auf seiner Flucht verhafteten ihn auch noch die Dänen. Er strandete, wie so oft, am Hof von Brüssel.
    Doch die schlechten Nachrichten hatten sich herumgesprochen.
    Eduard verlor seine letzten Gönner und Gläubiger.

    Er ging in sein Nest zurück, in den Hunsrück, nach Kastellaun.

    Aber auch dieser letzte Rückzugsort gehörte ihm nicht mehr alleine. Er stritt sich mit Herzog Karl schon lange um die Herrschaft­­­­­ in Sponheim und damit auch um Schloss Kastellaun.

     

    Kastellaun


    Karl kam immer wieder.

    Am späten Abend des 18. Juni 1600 geisterte Eduard ums Schloss. „Wehe meiner armen Seele!“ soll er immer wieder gerufen haben.

    Eduard stieg die Treppen zum Schlossturm hinauf. Er blickte auf das Dorf. Er sah nichts.

    Dann ging er zurück zur Treppe. Er blieb stehen, schloss die Augen und schritt voran.

    Vielleicht.

    Vielleicht war er betrunken und stürzte die Treppe hinunter.

    Vielleicht war er nicht betrunken, weil er auch den letzten Messwein verkauft hatte und deshalb auf den steilen Treppenstufen ins Zittern kam.

    Vielleicht stürzte ihn Herzog Karl die Treppe hinunter, weil der allein in Sponheim herrschen wollte.

    Vielleicht schlich sich Eduard so aus seinem Leben.

    Vielleicht wollte er kein schwarzes Schaf mehr sein.

    Sicher ist, dass Eduard sich das Genick brach.
     

    (1)    Cäcila Wasa (geb. 1540, † 1627) war die Schwester ihres geisteskranken Bruders König Erik XIV. (1.1), der acht Jahre lang König von Schweden war. Sie war schön und verwöhnt, neugierig und lebenshungrig.
    Als sie 11 Jahre alt wurde starb ihre Mutter.
    Seit dieser Zeit lebte sie ohne Regulativ.
    Sie liebte die Maskerade, Männer, Musik und Tanz, Kunst und Theater, Unterhaltung und Bälle bis in den frühen Morgen.
    Die Liste der Heiratskandidaten wurde ständig aktualisiert. Zar Iwan der Schreckliche, König Sigismund II. von Polen, Pfalzgrafen – alle abgewiesen.
    Den Gesandten des polnischen Königs, Graf Johann von Tenczin wollte sie heiraten. Aber der starb, als er, um die Hochzeit vorzubereiten, bei seiner Heimreise in dänische Gefangenschaft geriet.
        Dann traf sie Christoph.

    (1.1)    Erik XIV. (geb. 1533, † 1577) war von 1560 bis 1568 König von Schweden.
    Als er zwei Jahre alt war starb seine Mutter. Seine Stiefmutter bevorzugte ihren eigenen Sohn Johann.
    Erik agierte psychotisch, litt unter seinem Verfolgungswahn.
    Sein Stiefbruder setzte ihn 1568 ab und Johann wurde der neue König.  Neun Jahre später starb Erik XIV. Er wurde vergiftet.

    (2)    Wilhelm V., der Fromme, Herzog von Bayern (geb. 1548, † 1626)

     

    Wilhelm V

    Lobend äußerte sich einer seiner Lehrer über ihn.
    Er sei „dem Erdkreis als Vorbild vollkommener Tugend geschenkt.“

    Wilhelms Lehrer waren Jesuiten, ihnen überließ er benediktinische Klöster wie Biburg oder die Abtei Ebersberg. Ihnen baute er in München Kirchen, St. Michael und ein weitläufiges, palastartiges Kloster.
    Er vergrößerte seinen Herrschaftsbereich durch Raubzüge, Einnahmen und Eroberungen im Namen des alten, rechten Glaubens (1582 Miesbach).
    Der Besuch der heiligen Messe wurde für alle Pflicht, ansonsten kam der „Heide in den Turm.“ Wer nicht katholisch werden wollte musste sein Land verlassen.
    Wilhelms Meinung zur Erziehung war „daß die heidnischen Schwätzer und Fabelhansen im Unterricht durch christliche Autoren ersetzt werden sollten.“

    1583 trat der katholische Erzbischof Gebhard in Köln zum Protestantismus über.
    Damals ein Skandal....

    Rom benannte sofort einen Gegenbischof und instruierte den köl’schen harten Kern des Capitels.

    Wilhelm V. bezahlte seine spanisch-niederländischen Söldner mit dem Geld aus Rom und zog gegen Köln. Leichte Siege brachten ihm reichen Lohn.

    Von nun an bestimmten die Wittelsbacher, über Jahrhunderte, wer in Köln, Hildesheim, Lüttich oder Münster Bischof wurde.

    Wilhelm V. ließ auch die Scheiterhaufen wieder brennen. In Bayern und in Baden-Baden.

    Die Landstände beklagten die hohen Schulden. Wilhelm hatte eine Schuldenlast von ca. 600.000 fl. übernommen, nun hatte er Schulden von mehreren Millionen fl. , die er auf seinen Sohn als Nachfolger übertrug.
    Er zog sich mit einem von ihm selbst festgelegten Jahressalär von 60.000 fl. in seine „ägyptische Einsiedeleien“ zurück, die er in Schleißheim und auf Neideck hatte bauen lassen, beeinflusste aber weiterhin die Politik Bayerns.

    (3)    Jakobe von Bayern war eine kluge, lebensfrohe Frau, die vier Sprachen sprach, herausragend Klavier und Laute spielte und die sich mit vielen Intellektuellen ihrer Zeit austauschte. Sie war 27 Jahre alt, als sie sich von München aus auf den Weg nach Düsseldorf machte um in eine Familie von Geisteskranken einzuheiraten.

    Ihr zukünftiger Ehemann, Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg litt unter Verfolgungswahn - seine Mitmenschen unter seinen Tobsuchtsanfällen.
    Er starb ohne Erben.

    Dessen Mutter, Maria von Österreich, Habsburgerin und durch Johanna die Wahnsinnige bereits genetisch vorbelastet, war schwermütig und später wohl auch „verruckt.“

    Der geistesverwirrte Vater hasste seinen Sohn, den Bräutigam. Sein geliebter erster Sohn starb früh.

    Jakobe versuchte, ihren Ehemann auf dem diplomatischen Parkett zu vertreten.
    Sie scheiterte, auch weil sie eine fremde Frau war und zudem nicht schwanger wurde.

    Ihre größte Feindin war ihre Schwägerin, Sybille.
    Sie hatte in der Vergangenheit die Fäden gezogen und dachte nicht daran, die Macht über ihren Bruder und damit über die Herrschaft aufzugeben.
    Sybille ließ Jakobe systematisch überwachen. Sie wollte sie vernichten.

    Schließlich verklagte Sybille Jakobe. Von der Hexerei (sie hätte ihren Ehemann verhext; nur deshalb sei er „verruckt“ geworden) über Hurerei bis zum Geiz und zur Habgier reichte die Anklage. Jakobe landete im Gefängnis. Zwei Jahre lang blieb sie da. Eines Morgens wurde sie tot aufgefunden. Wahrscheinlich wurde sie erwürgt.

    (4)    Ernst Friedrich, Markgraf von Baden-Durlach (geb. 1560, † 1604)
    wuchs am lutherischen Hof in Stuttgart auf.

    Als sein Vater starb, stritten sich drei Brüder, als Stellvertreter, über das Erbe.

    Ernst Friedrich, der Älteste, erhielt Durlach und Pforzheim.

    Ernst Friedrich liebte religiös-philosophische Zirkel, förderte das Schulsystem. Ihm ist die Einrichtung des Gymnasiums Ernestinum in Durlach (1583-86) zu verdanken.

    Immer wenn Eduard auf Reisen war, übergab er die Regierungsgeschäfte an Ernst. Da Eduard fast nie in seiner Markgrafschaft war, übte Ernst einen bestimmenden Einfluss in Baden aus.

    Ernst war Eduards „großer Bruder“.

    Eduard hasste ihn.

    Ernst hatte, auch wegen seiner Dauerfehde mit dem Kaiser, immense Schulden.
    Er verkaufte Teile seiner Markgrafschaft an die Württemberger.
    Zuerst Besigheim und Mundelsheim für 300.000 Gulden, später Altensteig und Liebenzell für 500.000 Gulden.

    Ernst konvertierte zum Calvinismus. In den Stafforter Büchern beschrieb er seine Gründe.
    Er rechtfertigte auch seine Badische Okkupation, indem er Eduard so darstellte, wie wir ihn heute wahrnehmen.
        
        Starrsinnig zwang Ernst sein lutherisches Land „reformirt zu werden“.
    Gegen sein rebellisches Pforzheim wollte er einen Kriegszug unternehmen, starb aber unterwegs an einem Schlaganfall.
    Ernst kam in Pforzheim als Leiche an und wurde in der dortigen Stiftskirche beigesetzt.  

    (5)     Zuerst drohte Eduard der katholischen Fraktion mit seinem Übertritt zum Protestantismus.
    Dann gab er sich erzkatholisch und nahm damit auch seinen bayrischen Lehrmeistern den Wind aus den Segeln.
    Er schürte in der Bevölkerung die Ressentiments gegen die Bayern.
    Ab Frühjahr 1589 war er souverän regierender Markgraf.


    (6)     Eduard war ein Kind seiner Zeit. Er hatte Vorbilder in seiner Familie und deren Aufträge zu erfüllen.
        
    Im Mittelater führten viele Adlige eine Ehe der linken Hand.
    Darunter verstanden sie ihr Recht, eine nicht standesgemäße Frauzu heiraten, aus Lust an der Liebe vielleicht, aber die gemeinsamen Kinder nicht anzuerkennen. Diese Ehe konnte jederzeit annulliert werden.
    Heiratete unser Adlige jedoch später eine Standesgemäße, hatte er das Recht  die früheren Kinder anerkennen, und konnte ihnen gestatten seinen Namen, Wappen, Titel, usw. zu tragen.

    Schon damals führte Eduards erster Versuch, die Heirat durch einen als Priester verkleideten Soldaten inszenieren zu lassen, zu Gespött und Heiterkeit.
    Im zweiten Versuch war zumindest ein richtiger Pfarrer bei der Trauung anwesend. Aber die Eheschließung hielt Eduard geheim. Es gab keinen Ehevertrag.
    Zwei Jahre später, am 14. Mai 1593 heiratete Eduard Anna nach Recht und Gesetz, behandelte sie aber weiterhin wie eine Konkubine.
    Die Heirat hinderte Eduard auch nicht daran, sich mit Damen aus Böhmen und Österreich zu vergnügen.

     (7)     Kaiser Rudolf II. befahl „wegen der Verschwendung, grossen Schulden und böser Lebensart M.Eduardi Fortunati, dass die Herzoge von Bayern und Lothringen seiner Lande übernehmen................“
    Kaiserliche „Commissäre“ wurden eingesetzt.
    Der Herzog von Bayern übergab die Sache an den damaligen Kammergerichts-präsidenten, Graf M. Fugger.

    (8)     Die Alchemie, oft reduziert auf die Herstellung von Gold, war das Gesprächsthema bei Hofe. Reichtum durch Zauberei. Das beschäftigte nicht nur Eduard, sondern viele Adlige. Vor allem die, die hochverschuldet waren.
        

    Lassen wir A.Schnezler erzählen:

    „Wie nun immer eine schlechte Handlung die andere nach sich zieht, so hat Markgraf Eduard auch sich des Falschmünzens unterfangen, welches in den Rechten sowohl als in der Kaiserl. Peinlichen Halsgerichtsordnung hoch verboten ist. Aus einer sonderbaren Mixtur von Metallen, welche der Malefikant Franz Muscatello zu bereiten wußte, wurden Ferdinandische Thaler, Klippenthaler, Portugaleser von 10 Dukaten Werth, etc. geprägt, dieselben auf der Frankfurter Messe ausgegeben und die Leute damit betrogen. Er, der Markgraf selbst, war zugegen, wenn gemünzt wurde, und zog das zu Augsburg erkaufte Preßwerk mit eigener Hand. Die Stempelschneider zu bekommen, brauchte er Gewalt und hielt sich Alles für erlaubt.“

     

    Muscatello gestand vor Gericht im Dezember 1594 aus Messing, Kupfer, Silber und Gold unter anderem Mailändische Silberkronen, oder Portugaleser (Nachahmungen von Goldmünzen aus Portugal) hergestellt zu haben.

    Pestalozzi bestätigte vor Gericht im Dezember 1594, dass er dabeigewesen sei und mitgeholfen habe (auf Befehl seines Herrn ) 220 viereckige Taler zu machen, die er dann auf der Frankfurter Messe ausgab, bis auf die, die zu roh waren. Die warf er in den Main.

    (9)    Im sechszehnten Jahrhundert waren die Menschen nicht weniger geneigt einander umzubringen als heute.
    Auf der Frankfurter Messe 1593 trafen sich Ernst und Eduard.
    Beim vereinbarten Abendessen stand der Giftbecher schon bereit, aber Ernst sagte das Treffen ab.
    Alle weiteren Versuche scheiterten.

    Dann stellte das italienische Kleeblatt auf Befehl Eduards Wachsfiguren von Ernst her, ein Priester musste diese weihen und mittels angewandter Magie und Zauberei sollte Ernst sterben, oder zumindest sollte eine Krankheit ihn niederwerfen. Einige meinen, der Zauber habe gewirkt, da Ernst nach der Okkupation erkrankte.
    Vielleicht war es Zufall.


    Quellen / Literatur:

    Urte Schulz, Das schwarze Schaf des Hauses Baden, Markgraf Eduard Fortunatus, Casimir Katz Verlag, 2012
    Ein sehr faszinierendes, faktenreiches Buch über dieses schwarze Schaf.

    Armin Kohnle, Kleine Geschichte der Markgrafschaft Baden, G.Braun Buchverlag, 2009

    Johann Christian Sachs, Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden, Dritter Theil, Karlsruhe 1769, Bayrische Staatsbibliothek
    WIKISOURCE, ADB: Markgrafen von Baden

    Schöpflin, Hist. Zaringo-Badensis. Agricola, Hist. prov. soc. Jes. Germ. super. p. I. Pütter, Mißheirathen teutscher Fürsten und Grafen.

    Schöpflin, Hist. Zaringo-Badensis. Leonh. Hutterus, Concordia concors. Bouginé, Handbuch der allgemeinen Litterargeschichte. Kleinschmidt, Jakob III., Markgraf von Baden und Hochberg.

     

    Willi Andreas Weishaupt 2017

     

  • Ehemalige Nebenbahn im Oostal

    Bahnübergang

    Frühere Bahnstrecke vom Stadtbahnhof Baden-Baden nach Oos

  • Eiche am Battert

    Alte Eiche 1

    Eiche am Battert

  • Entlang der Oos

    Entlang der Oos

    Oos beim Aumatt-Stadion ADie Alemannen wohnten nun, etwa vom Jahr 237 nach Christi Geb., in dieser Gegend, und die Oos und die Murg bildeten die nördliche Grenze ihres Gebietes.

     An Aurelia’s Stelle sehen wir im Laufe der Zeit einen Ort sich erheben, den wir zuerst in einer Urkunde Dagobert’s II. vom Jahr 675 als eine Ostfränkische Besitzung unter dem Namen „Baldin“ erwähnt finden; späterhin begegnet er unserem Blick als der Hauptort des Oosgau’s (auch Uffgau, Usgau), sogenannt von dem Bergwasser, das bei seinem Ursprung Beinnersbach, weiter Oosbach und zuletzt Oelbach heißt.

     

    So beschreibt August Schnezler, ein Redakteur und passionierter Sagensammler den Ursprung Baden-Badens und erwähnt dabei auch die weiteren Namen des „Bergwassers“, der heutigen Oos.

    Baden-Baden war zu seiner Zeit, 1846, ein Marktflecken mit etwa 2.000 Einwohnern.

    Die heißen Quellen dienten zu Vielerlei.

    Zu Zeiten der Pest wurde ihr Wasser durch die Gassen geleitet, zu besseren Zeiten brühten die Metzger ihre Tiere auf den Wochenmärkten damit.

    Bei dem heutigen Kleingolfplatz war eine Stellfalle (Stellfallen waren Schleusen und dienten im Schwarzwald u.a. zur Wiesenbewässerung). Hier zweigten drei Kanäle ab, von denen der mittlere und stärkste über den Platz floss, auf dem heute die evangelische Stadtkirche steht. Am Kanal lagen Sägemühlen, Schmieden und Walkmühlen.

    Die Oos entspringt unterhalb des Scherrhofs, einem nordöstlich des Stadtteils Lichtental gelegenem, auch heute noch sehr beliebten Ausflugsziels.

    Das weitverzweigte Quellgebiet der Oos ist eines der wichtigsten Wasserreservoirs von Baden-Baden und Grundlage der ausgezeichneten Trinkwasserqualität von Baden-Baden.

     

    Ab Gaisbach fließt die Oos in südwestlicher Richtung am Hotel Fischkultur vorbei, bekannt von der Fernsehserie „Forellenhof“.

    Früher stand hier eine Sägemühle.

    Gaisbach Muhle Fischkultur SMBB

    Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird neben dem Hotel eine Fischzucht betrieben und heute können wir dort frischen Fisch in allen Variationen genießen.

    In Höhe Brahmsplatz mündet der Grobbach in die Oos.

    Nun fließt sie am Leisberg, aus dessen Gestein die nahegelegene Kirche St.Bonifatius gebaut wurde, entlang, zum Kloster Lichtenthal.

    Irmengard von Baden, Enkelin Heinrich des Löwen, die Klostergründerin, war eine intelligente Frau, die die Kunst des politischen Spiels beherrschte.

    Die Oos war damals Grenzfluss zwischen den beiden Bistümern Speyer und Straßburg. Der Bischof von Straßburg bekämpfte Frauenklöster, also musste das Bistum gewechselt werden. Irmengard ließ die Grenze verschieben. Sie leitet die Oos um.

    Nun lag das Kloster auf der „richtigen“ Seite.

    Kloster L. Luftaufnahme v. Ballon Sign

    Kloster Lichtenthal, nach oben (Süden hin) die Oos , rechts am Wehr waren die Mühlen

     

    Durchs weite Tal fließt die Oos nun in die Lichtentaler- und Kaiserallee.

    Sie durchquert nun einen der schönsten Landschaftsgärten Europas.

     

    Oos beim Augustaplatz A

     

    Exotische Bäume arrangiert in weitläufigen Parkgärten säumen ihren Weg, sie fliesst vorbei an den Grandhotels und den prächtigen Bürgerhäusern mit ihren kunstvoll ziselierten Oos-Brücken, dem alten und neuen Kunstmuseum, dem Casino und der Trinkhalle.

     

    Trinkhalle A

    Dann verschwindet die Oos im Untergrund, begradigt und kanalisiert wurde sie bereits im 19. Jahrhundert nach mehreren Flutkatastrophen, die schlimmste war im Jahr 1851, als viele Häuser und Brücken fortgerissen wurden.

    Beim Verfassungsplatz taucht sie heute wieder auf und fließt südlich an dem, zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Dr. Groddeck initiierten und nach den Plänen von Paul Schmitthenner errichteten, richtungsweisenden Siedlungsbaus des Ooswinkels vorbei.

     

    Ooswinkel vM s r

     

    Die Oos fließt weiter und telt sich in einen westlichen und einen nördlichen Arm teilt. Dies ist keine natürliche Gabelung, sondern eine im 19. Jahrhundert realisierte Kanalisierung.

    Die westliche Oos mündet in den Sandbach und dieser bei Iffezheim in den Rhein.

    Die nördliche Oos mündet in den Landgraben, der bei Rastatt in die Murg und diese bei Steimauern in den Rhein.

     

    Willi Andreas Weishaupt
    © Baden-GEO-Touren
     
     
     

     Quellen / Literatur:

    August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper,
    Karlsruhe1846, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource,

    Beschreibung des badischen Murg- und Oosthales W.F. von Kettner 1843

    http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10019894_00005.html


    „Faites votre jeu“, Klaus Fischer, Geschichte der Spielbank Baden-Baden, 1975
    Übersichtskarte, Karlsruher Wanderbuch, gez. Von R.Moser


    Bildnachweis:

    Gaisbach Mühle, Stadtarchiv Baden-Baden
    Eigenes Werk

     

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