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Kalenderblatt 4. Juni 

Am 4. Juni 1882 wurde der deutsche Schauspieler, Komiker, Autor und Produzent Valentin Ludwig Fey, der sich später Karl Valentin nannte, in München geboren.

Karl_Valentin_Rosenfeld.jpg

by Eugen Rosenfeld, Wikimedia Commons

 

 

"Die Zukunft war früher auch besser"

Karl Valentin

 

 

 

Links:

Valentin Museum:

https://www.valentin-musaeum.de/de/musaeum/karl_valentin.php

Homepage Karl Valentin

http://www.karl-valentin.de/index.htm

Rheinl. Marien 13.Jh. Mittelrhein Museum Koblenz

Maria mit Kind, 13. Jahrhundert, Mittelrhein-Museum Koblenz

Kirchen

 

Sankt Severin, Keitum, Sylt

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Die Kirche ließ um 1020 Knut der Große, Herrscher über ein Nordseereich, das England, Dänemark, Norwegen und Südschweden umfasste, erbauen. 

Der Dachstuhl stammt wohl aus dem Jahr 1216. 

Sankt Severin ist der älteste Sakralbau Schleswig-Holsteins.

 

Früher befand sich hier, auf dem Sylter Geestkern, ein Heiligtum des Gottes Odin und ein Quellen Heiligtum der Göttin Freya. 

Rundherum wurden die Toten bestattet. Der Ringwall ist noch heute erkennbar.

Das Fundament der Kirche besteht aus lokalem Findlings-Granit, die Mauern aus rheinischem Tuffstein und Ziegelsteinen.

St. Severin Grundriß           St. Severin Zeichnung Kirche Schmidt Eppendorf         

St. Severin, Zeichnungen von Schmidt-Eppendorf in (1)

 

Namensgeber der Kirche war der heilige Severin, der dritte Bischof von Köln (um 400). Auch der Taufstein (um 1000) wurde aus rheinischem Sandstein gefertigt.

St. Severin Taufbecken

 

Der Turm und die Sakristei stammen aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.

St. Severin SW           St. Severin Turm und Kirche Nordseite          St. Severin Apsis Grabsteine

                

Der Turm ist eine markante Landmarke, weithin sichtbar.

Er war früher zur Kirche hin zugemauert, diente als Zuflucht und auch als Gefängnis.

St. Severein W

 

 

Der Kircheneingang im Süden war den Männern und den schwangeren Frauen vorbehalten, der Nordeingang den Frauen und Kindern.

St. Severin Südeingang                 St. Severin Nordeingang

Kircheneingang Süden                                                                            Heutiger Nordeingang der Kirche im Turm

 

Als Bodenpodest des Nordeingangs diente die Quellsteinplatte aus Freyas Heiligtum.

 St. Severin Freyjas Quellstein

Man musste die Göttin mit Füßen treten, um in dieses Gotteshaus zu gelangen.

Das gefiel nicht allen.

 

Das 14. Jahrhundert war für die Nordseeanreiner ein Jahrhundert des Untergangs, eine einzige Heimsuchung.

Erst kam die Pest, dann die Allerheiligenflut 1341 und 1362 die zweite Marcellusflut.

Ganze Dörfer und Regionen, die Menschen und das Vieh, alles versank im Meer. Sylt wurde zur Insel.

Karte SyltFöhr u. Amrum 1240 und 1872

Die Inseln Sylt, Föhr und Amrum um 1240 und um 1872, Museum Altfriesisches Haus, Keitum, Sylt

 

Warum wurden die armen Sylter so hart gestraft? Waren sie keine guten Christen?

 

Die Sylter verjagten die Pfaffen und verehrten wieder ihre alten Götter.

Wenn auch nur für kurze Zeit. Dann kam die Reformation in den Norden. 

1537 verließ der letze katholische Bischof Skandinavien.

 

Durch Handel und Walfang wurden viele Sylter wohlhabend und spendeten für Severin, für ihre Kirche (1)

 

1580 Kanzel, gestiftet von Pastor Cruppius und seiner Frau Katharina

1650 Holzstatue Johannes der Täufer, oberrheinische Arbeit

1699 Einbau der Westempore

1700 Die drei Deckenleuchter wurden von mehreren Kapitänsfamilien gestiftet

1724 Einbau der Nordempore

1846 Standuhr, gestiftet von Uhrmacher M.Nielsen

 

Und noch heute blickt ein heidnischer Gott von einem Deckenleuchter auf die Kirchenbesucher.

St. Severin Innenraum Orgel Empore Leuchter

 

Quelle, Literatur:

 

(1) Verweilen in Sankt Severin, Keitum auf Sylt, Kirchengemeinde Keitum

     Antiquariat 

 

Bilder: Willi Weishaupt 

Küsten

Rotes Kliff, Kampen, Sylt

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Sandaufwehungen Kliff

 

Sandhafer

 

Rotes Kliff Kampen

 

Sandbank Kliff

Küsten

Morsum Kliff, Sylt

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1 Morsum Kliff Moor

 

2 Morsum Kliff Süd Kl Sahara

 

Morsum Kliff Kaolin Limonit

 

3 Morsum Kliff Heide Kliff

 

4 Morsum Kliff Heide Kliff D

 

5 Morsum Kliff RW 500m

 

6 Morsum Kliff Stein Nisthöhlen

 

7 Morsum Kliff Glimmerton Feinsand Limonitsand

 

8 Morsum Kliff Strand und Meer Südlich

 

Morsum Kliff Nordrand v

 

9 Morsum Kliff Heide Bohlen Meer

 

Strand und Steine - Das "bunte Kliff" von Morsum

Gerölle
 
Kiesel I

Kiesel, Ostsee

 

Wallsteine

Museum, Kloster Ribnitz

 

 

 

Prosit Neujahr 

 

Fuchs_mit_Laute.jpg

Qusayr 'Amra, 730 AD, Jordanien

 

Einsiedlers Heiliger Abend

 

Ich hab’ in den Weihnachtstagen -

Ich weiß auch, warum -

Mir selbst einen Christbaum geschlagen,

Der ist ganz verkrüppelt und krumm

 

Ich bohrte ein Loch in die Diele

Und steckte ihn da hinein

Und stellte rings um ihn viele

Flaschen Burgunderwein.

 

Und zierte, um Baumschmuck und Lichter

Zu sparen, ihn abends noch spät

Mit Löffeln, Gabeln und Trichter

Und anderem blanken Gerät.

 

Ich kochte zur heiligen Stunde

Mir Erbsensuppe mit Speck

Und gab meinem fröhlichen Hunde

Gulasch und litt seinen Dreck.

 

Und sang aus burgundernder Kehle

Das Pfannenflickerlied.

Und pries mit bewundernder Seele

Alles das, was ich mied.

 

Es glimmte petroleumbetrunken

Später der Lampendocht.

Ich saß in Gedanken versunken.

Da hat’s an die Tür gepocht,

 

Und pochte wieder und wieder.

Es konnte das Christkind sein.

Und klang’s nicht wie Weihnachtslieder?

Ich aber rief nicht: „Herein!“

 

Ich zog mich aus und ging leise

Zu Bett, ohne Angst, ohne Spott,

Und dankte auf krumme Weise

Lallend dem lieben Gott.

 

Joachim Ringelnatz

 

Scan 72

V for VICTORY by Stan Cohen, USA, 1942

Mosaik

Die Kirche St. Kosmas und Damian in Gerasa, Jordanien.

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 Mosaik Kirche o
 
 
Mosaik Kirche Detail
 
 

Mosaik

Moses-Gedächtniskirche

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Vom Berg Nebo in Jordanien überblickt man im Westen den Jordangraben und das Tote Meer.

Es heißt, dass an dieser Stelle Moses das gelobte Land sehen durfte. 

Auf den Grundmauern eines Klosters wurde hier im 4. Jahrhundert die Moses-Gedächtniskirche erbaut.

Der Boden und die Wände sind mit Mosaiken aus verschiedenen Zeiträumen (4. bis 8. Jahrhundert) geschmückt, deren Schichtungen erst 1963 von Fr. Virgilio Corbo entdeckt wurden.

Kirche Mittelschiff

 

Nebo Bodenmosaik Flora Fauna

Taufkapelle

Taufkapelle Wandmosaik

 

Taufbecken

Taufbecken

Mosaik Wand Boden

 

Bodenmosaik II

Marien-Kapelle

 Nebo Marienkapelle Boden Mosaik

 

Bodenmosaik III

 

Mosaik Blatt Kreis

 

Nebo Mosaik Vierecke Kreise

 

 

Mosaik

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 Die Karte von Madaba ist die älteste Landkarte Palästinas.

Entstanden ist das kartografische Mosaik in der Mitte des 6.Jahrhunderts und umfasst den Maschrek (da, wo die Sonne aufgeht, den Osten) und beinhaltet die heutigen Staaten Ägypten, Israel, Libanon, Jordanien, Irak und Syrien.

Mosaik Karte von Madaba

Das Bodenmosaik befindet sich vor der Apsis der griechisch-orthodoxen St.-Georgs-Kirche in Madaba, im Königreich Jordanien

Mosaic Map St.George Madaba

 

 

Worms Heiliger Sand

Worms, Heiliger Sand

 

GF Jüdischer Friedhof III 

Gifhorn, Jüdischer Friedhof

 

Jüdische Synagoge Bodenplatte

Baden-Baden, Jüdischer Friedhof

Das Steinheim-Institut

 

http://steinheim-institut.de/wiki/index.php/Hauptseite

 

epidat

http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat

 

Herbst 

Erdmännchen

Zoo Hannover, Erdmännchen

Entwicklung der Menschheit

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
behaart und mit böser Visage.
Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
Und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
bis zur 30. Etage.
 
Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,
in zentralgeheizten Räumen.
Da sitzen sie nun am Telefon.
Und es herrscht noch genau derselbe Ton
wie seinerzeit  auf den Bäumen. 
 
Sie hören weit. Sie sehen fern.
Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.
Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern.
Die Erde ist ein gebildeter Stern
Mit sehr viel Wasserspülung.
 
Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr.
Sie jagen und züchten Mikroben.
Sie versehn die Natur mit allem Komfort.
Sie fliegen steil in den Himmel empor
Und bleiben zwei Wochen oben.
 
Was ihre Verdauung übrig läßt,
das verarbeiten sie zu Watte.
Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest.
Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest,
daß Cäsar Plattfüße hatte.
 
So haben sie mit dem Kopf und dem Mund
Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.
Doch davon mal abgesehen und
Bei Lichte betrachtet, sind sie im Grund
Noch immer die alten Affen. 

Erich Kästner

Pompejis Mosaike

Mosaik

 

Pompeji Mosaik Hahnenkampf

 

Pompeji Mosaik Mann und Hahn

 

Mosaik Pompeji Fische und Enten

 

Mosaik Cave Canem Pompeji Haus des tragischen Dichters Neapel MAN

 

Pompeji Mosaik Löwe

 

Mosaik Frau Pompeji

 

Mosaik Vorbereitung eines sayrischen Dramas Pompeji Haus des tragischen Dichters Pompeji MAN

 

Mosaik Musikanten Pompeji Neapel MAN

Martin Johnson Heade - Seascape - Sunset

via Wikipedia Commons

Alfred Thompson Bricher - Castle Rock, Marblehead

via Wikipedia Commons

Lionel Walden - Breaking Wave, Hawaii

via Wikipedia Commons

Max Jensen - Seestück

via Wikipedia Commons

Hugo Schnars-Alquist - Marinestück (1906)

via Wikipedia Commons

Pompeji Anfiteatro re teatro grande li vom Campanile der Kathedrale in Pompei

Pompeji vom Campanile der Kathedrale in Pompei aus gesehen ( Anfi teatro re - teatro grande li )

Mond Krähen Abendrot

Mosaike von Pompeji, Haus des Fauns
 
Faun Mosaike Pompeji Haus des Fauns Neapel MAN

 

Mosaik Tauben Haus des Fauns Pompeji 

Mosaik Wasserfauna flora Pompeji Haus des Fauns Neapel MAN

 

Mosaik Wassertiere Fauna Pompeji Haus des Fauns Neapel MAN

 

Mosaik Tauben Wasser Kessel

 

Mosaik Alexander Darius Pompeji Haus des Fauns

Pompeji Haus des Fauns Alexander Darius

 

Mosaik Satyr und Nymphe Pompeji Haus des Fauns Neapel MAN

 

Mosaik Schädel Lot Pompeji

 

Moderner Faun Neapel MAN

 

Objekte 

Archäologisches Nationalmuseum in Neapel

„OH“, rief ein Glas Burgunder

„Oh, Mond, du göttliches Wunder!

Du gießt aus silberner Schale

Das liebestaumelnde, fahle,

Trunkene Licht wie sengende Glut

Hin über das nachtigallige Land...“

Da rief der Mond, indem er verschwand:  

                                                                                                                                                                                                

„Ich weiß! Ich weiß! Schon gut! Schon gut!"

Joachim Ringelnatz

 

Landschaft mit dem Schloss von Caserta und dem Vesuv

Jacob Philipp Hackert
via Wikipedia Commons

Am Strand von Neapel

Oswald Achenbach
via Wikipedia Commons

Blick auf Salerno und den Vesuv

via Wikipedia Commons

Vesuvlandschaft

August Ahlborn, 1852

via Wikipedia Commons

Interno del Vesuvio

Odoardo Fischetti (ca. 1780 – after 1823)

via Wikipedia Commons

Ausbruch des Vesuv im März 1944

B-25-Bomber der USAAF passieren den Vesuv während seines letzten Ausbruchs im März 1944
via Wikipedia Commons

Ausbruch des Vesuv 1872

Gemälde von Oswald Achenbach, 1890
via Wikipedia Commons

Ausbruch des Vesuv, Johan Christian Clausen Dahl, 1826

via Wikipedia Commons

Ausbruch des Vesuv im Jahr 1631

Der Vesuvausbruch des Jahres 1631, Joachim von Sandrart, Matthäus Merian, 1631
via Wikipedia Commons

Ausbruch des Vesuv am 26. April 1872

via Wikipedia Commons

Aufstieg zum Vesuv

 

1 Vesuv TourPlan

2 Vesuv Parkplatz

3 Monte Somma R

4 Geröll n

5 Kraterrand klein

6 Basalt

7 W

8 N R

9 R

10 Vesuv Krater Fumerole SO

11 Vesuv Krater W

12 Fürbitten

13 Hang R

 

Der Vesuv

Vesuv v Hotel

A’muntagna, der Berg, so heißt der Vesuv nicht nur im 10 km entfernten Neapel.

El Vesuvio befindet sich über der nördlichst gelegenen Subduktionszone der afrikanischen und der eurasischen Kontinentalplatte. Er existiert seit über 400.000 Jahren. Seit er aus dem Meer auftauchte, formte, vernichtete, gestaltete, förderte und prägte er die Bewohner und deren Landschaft.

Vor zweitausend Jahren hatte der Vesuv noch die typische Kegelform und war über 2000 m (über N.N.) hoch. 

Vesuv Bacco il Vesuvio Pompeji Haus des Centenario 70 d.C

Bacco e il Vesuvio, Pompeji, Haus des Centenario, 68-78 n.Chr.

 

Auf seinen Hängen wuchsen Reben und Bäume, selbst in der Caldera. Damals war hier ein Paradies.

 

Der Vesuv ist ein gefährlicher Vulkan.

Seine Ausbrüche verlaufen seit der Zeitenwende in zwei dramatischen Phasen.

In der ersten Phase wird das aufsteigende Magma von Gesteinsschichten aufgehalten. Der Druck steigt bis der alte Verschluss weggesprengt wird. Dann rast der Materiestrom mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit nach oben und bildet eine Eruptionssäule bis in die Stratosphäre. Diese kühlt ab und fällt als Lapilli-Regen (Bimsstein und kleine Gesteinsbrocken) auf die Erde.

Geht der Materialnachschub zu Ende, fällt in der zweiten Phase die Eruptionssäule  zusammen und fließt mit hoher Geschwindigkeit als pyroklastischer Strom, ein bis zu 800°C heißes Feststoff und Gasgemisch, den Vulkankegel hinab. 

Dieser Eruptionsablauf wird heute als plinianische Eruption bezeichnet.

Eine der verheerendsten dieser Eruptionen erfolgte im Jahr 79 n.Chr.

Namensgeber sind Plinius der Jüngere, der achtundzwanzig Jahre später in zwei Briefen an Tacitus diesen Ausbruch beschrieb und sein Onkel Plinius der Ältere, Gelehrter, Naturforscher, Marineoffizier, den der Vesus tötete. Plinius beschreibt zum ersten Mal in der Geschichte einen Vulkanausbruch mit naturwissenschaftlichen und nicht mit religiösen oder mythologischen Begriffen. (1)

Bei dem Ausbruch des Vesuvs 79 begrub eine 6-8 m hohe Asche- und Steinschicht Pompeji und andere Orte an der Küste. 

Herculaneum wurde von dem folgenden pyroklastischen Strom in Gestalt einer 20m hohen Schlammlawine verschüttet.

Bootshafen

Herculaneum, Bootshafen

 

Die Gewalt der Eruption verlegte den Vulkankanal und schuf die heutige Form des Vesuvs.

 

Im Jahr 472 fand ein Ausbruch statt, der die Aschwolken bis nach Konstantinopel und Tripolis trug.

Weitere relativ schwache Eruptionen ereigneten sich 202/203, 472, 512, 685, 787, 982, 993, 999,  1036, 1038, 1039, 1139, 1150, 1270 und 1500.

Eine über hundertjährige Ruhephase ging 1631 zu Ende. Mit einem langanhaltenden Donner begann am 15.Dezember der verheerende Ausbruch. Zehn Lavaströme begruben alle Ortschaften am Ostabhang. Über 4.000 Menschen fanden den Tod. Erst im Februar des folgenden Jahres beruhigte sich der Vulkan. 

Wiederum schwächere Ausbrüche folgten 1660, 1694, 1707, 1737, 1767, 1779, 1794, 1858 und 1861.

 

Vesuv 1872

Vesuv, Meyers Konversations-Lexikon, Leipzig und Wien, 1897

 

Der Ausbruch im Jahr 1906 begann im Februar. Zuerst färbte sich die vertraute Rauchfahne gelb, und Zeitzeugen berichteten von beißenden Schwefeldämpfen. Nach einer Woche waren die Pflanzen abgestorben. Ab dem 5. April wurden die ersten Erdstöße registriert. Gewaltige Mengen von Lava begannen den Berg hinabzufließen und nahmen Kurs auf den kleinen Ort Boscotrecase. Viele der verängstigten Bewohner flohen in die Stadtkirche. Doch als der Pfarrer die Messe zu lesen begann, stürzte das Kirchendach ein und begrub die Gläubigen.

Viele Ortschaften (Torre Annunziata, Somma und Ottaviano) waren zerstört, als der Vulkan am 21. April endlich Ruhe gab.

Von 1913 bis 1943 erfolgte fast jährlich ein schwacher Ausbruch, bis am 18. März 1944 der Vulkan förmlich explodierte. In den folgenden „Tagen der Lavafontänen“ wurden diese bis zu 5 km hoch in die Atmosphäre geschleudert. In Angri und Pagani (d.h. in 16km südöstlicher Entfernung) fielen die Schlacken vom Himmel. In Albanien regnete es schwarze Asche.

Über 30 Millionen Kubikmeter Lava wurden damals ausgestoßen.

Dieser letzte Ausbruch endete im April 1944. 

 

Seitdem ist auch die berühmte Rauchfahne des Vesuvs verschwunden.

El Vesuvio ruht.

 

Pompeji Blick auf Vesuv

Vesuv, von Pompeji

 

 

(1) 

Gaius Plinius beschreibt die Eruptionssäule: 

„Am 24 August, etwa um ein Uhr nachmittags, meldet ihm (Plinius dem Älteren) seine Mutter, es zeige sich eine Wolke von ungewöhnlicher Größe und Gestalt......Die Wolke erhob sich,........, der Form nach einem Baum, und zwar am ehesten einer Pinie ähnlich. Denn sie wuchs wie auf einem sehr hohen Stamm empor und breitete gewissermaßen Äste aus; wahrscheinlich, weil sie durch einen frischen Luftzug hochgetragen wurde und dann, wenn dieser nachließ, vielleicht auch durch ihr Eigengewicht, ihren Auftrieb verlor, und sich in die Breite verflüchtigte. Bisweilen war sie weiß, bisweilen schmutzig und fleckig, je nachdem sie Erde oder Asche mit sich geführt hatte.“

Plinius d.Ä., lässt Boote (Vierruderer) startklar machen. Er will diesen Ausbruch aus der Nähe studieren und Menschen aus der Gefahrenzone bringen. Diese „Helden“-Reise wird seine letzte sein. Als sie auf die Küste zusteuerten fiel heiße Asche auf die Boote. „Schon fielen auch Bimssteine und schwarze, halbverbrannte und von der Hitze geborstene Steine, schon zeigte sich plötzlich eine Untiefe und durch den Bergsturz wurden die Ufer unzugänglich.“ Plinius landete mit starkem Wind von Achtern bei Stabiae. Innerhalb von Stunden wuchs die Asche- und Bimsstein-Schicht um einen Meter. Sie mussten das Haus verlassen. In dieser Nacht starb er. Gaius sagte „Sein Aussehen glich eher einem Schlafenden.“

Übersetzt von A. Lambert, 1996 Artemis

 

Quelle / Literatur:

Der Vesuv, Geschichten und Gedichte über den brennenden Berg, gesammelt von Dieter Richter, insel taschenbuch

Der Vesuv, Geschichte und Eruptionen eines Vulkans, L.E.G.O.

Die letzten Tage von Pompeji, Edward Bulwer, Bertelsmann Lesering, 1958

 

 

Links:

 

House of Caecilius Iucundus in Pompeii (Pompeya)

https://www.youtube.com/watch?v=yf5r8U6J9jM

 
Herculaneum, Bootshaus

Vulkane

http://volcano.si.edu

 

Museen

https://www.pompei.it/pompeii/

https://www.museoarcheologiconapoli.it/it/

Codex Manesse
Herr Reinmar von Zweter
 
via Wikipedia Commons
Codex Manesse
Herr Dietmar der Setzer
 
via Wikipedia Commons
Codex Manesse
Herr Brunwart von Augheim
 
via Wikipedia Commons
Codex Manesse
Herr Ulrich von Lichtenstein
 
via Wikipedia Commons
Codex Manesse
Herr Wolfram von Eschenbach
 
via Wikipedia Commons
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